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Atomfirma kritisiert

Pannenserie in Philippsburg: Aktionäre des EnBW-Stromkonzerns fordern Nichtentlastung des Vorstands

FRANKFURT/MAIN taz ■ Im Zusammenhang mit der Störfallserie im AKW Philippsburg im Jahr 2000 und der Weigerung der Konzernspitze, den ältesten deutschen Atommeiler in Obrigheim endlich stillzulegen, haben kritische Aktionäre gestern auf der Hauptversammlung der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) in Mannheim den Vorstand und den Aufsichtsrat zum Rücktritt aufgefordert und deren Nichtentlastung beantragt. Eduard Bernhard (75), Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz, warf dem Konzernvorstand für die Kritischen vor, sich sogar dem Atomausstieg nach den Bestimmungen des Atomkonsenses weiter zu verschließen. Demnach müsste das AKW Obrigheim spätestens 2003 stillgelegt werden; EnBW wolle den Meiler aber noch bis wenigstens 2006 weiterlaufen lassen.

Dem Aufsichtsrat warf Bernhard vor, seine Kontrollpflichten gegenüber dem Vorstand während der Pannenserie „grob verletzt“ zu haben. Die Nichtentlastung des Vorstandes beantragte auch die Aktionärin Gudrun Vangermain aus Karlsruhe: „wegen der Verfilzung zwischen EnBW und CDU“. Das Management, so Vangermain, sei nämlich ein „Auffangbecken für gescheiterte Politiker aus den Reihen der CDU“. Das Ganze schade dem Ruf des Unternehmens. Die Anträge der Kritischen wurden zwar alle mit großer Mehrheit abgelehnt; immerhin erwirtschaftete EnBW 2001 noch einen ordentlichen Gewinn von rund 165 Millionen Euro. Doch so turbulent wie in diesem Jahr war es auf Hauptversammlungen von EnBW noch nie zugegangen. Die Pannenserie in Philippsburg hatte schließlich auch viele „normale“ Aktionäre verärgert. KPK

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