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Airbus will mehr Land

Noch längere Startbahn im Werk Hamburg-Finkenwerder gewünscht – weiteres Dorf soll weg, trotz laufender Klagen. CDU-Senator will wohlwollend prüfen

HAMBURG taz ■ Für den Traum vom neuen Riesenflieger Airbus A 380 sollen eine Kulturlandschaft und ein Stadtteil im Hamburger Süden in eine Flugzeugfabrik verwandelt werden. Die Deutsche Airbus hat gestern beim Hamburger Senat in einem Schreiben den „Wunsch“ nach einer weiteren Verlängerung der Start- und Landebahn im Werk Finkenwerder geäußert. Damit würde die Piste in das Alte Land hineinragen, das größte Obstbaugebiet Europas, und zur Zerstörung des Dorfes Neuenfelde südlich des Werks führen.

Für die Teilmontage des A 380, des ersten komplett zweistöckigen Flugzeugs mit bis zu 800 Sitzplätzen, wird derzeit ein Großteil der Region umgebaut. Vorgestern legte Airbus den Grundstein der ersten Montagehalle auf dem neu geschaffenen Werksgelände. Die Stadt Hamburg lässt 160 Hektar der benachbarten Elbbucht Mühlenberger Loch für etwa 650 Millionen Euro zuschütten, um der Flugzeugfabrik die Erweiterungsflächen zu bieten. Gegen die Zerstörung des nach mehreren EU-Naturschutzrichtlinien geschützen größten Süßwasserwatts Europas sind noch etliche Klagen vor Hamburger Verwaltunsgerichten anhängig. Der zweite Teil der Werkserweiterung umfasst die Verlängerung der Start- und Landebahn um 363 auf 2.684 Meter. Eine nochmalige Verlängerung war von Anwohnern stets befürchtet, von Airbus und dem früheren rot-grünen Hamburger Senat aber als pure Theorie bezeichnet worden. Dennoch erhielt Airbus im September 1999 die Zusage, dass die Stadt „eine bedarfsgerechte Verlängerung“ der Piste auf bis zu 3.500 Meter ermöglichen würde. Auf diese Absichtserklärung beruft sich Airbus nun, ohne Details zu nennen. Ein „fachlich qualifiziert begründeter Antrag“ würde nachgereicht, heißt es in dem Schreiben an den neuen Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU). Der erklärte, den Wunsch des drittgrößten Flugzeugherstellers der Welt wohlwollend prüfen zu wollen.

SVEN-MICHAEL VEIT

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