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Brandprozess verschleppt

In den Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim 1992 soll ein Verfassungsschutzinformant verwickelt sein.

SCHWERIN dpa ■ In den Brandanschlag auf das Asylbewerberheim im mecklenburgischen Boizenburg/Elbe 1992 soll auch ein Informant des Verfassungsschutzes als Hintermann verwickelt gewesen sein. Nach Medienberichten hat Mecklenburg-Vorpommerns Justizminister Erwin Sellering (SPD) die Obleute der Fraktionen im Rechtsausschuss des Landtags vertraulich darüber unterrichtet. Zehn Jahre nach der Tat begann gestern vor dem Landgericht Schwerin der Prozess gegen zwei mutmaßliche Hintermänner des Brandanschlags. Sellering soll heute in der Parlamentarischen Kontrollkommission wegen seiner Aussagen Stellung beziehen. Dabei soll er erklären, was er über die mögliche Informantentätigkeit eines der beiden Angeklagten berichtet hat, so die Schweriner Volkszeitung.

Die beiden Angeklagten, die wegen Mordversuchs und versuchter schwerer Brandstiftung angeklagt wurden, sind heute 32 und 35 Jahre alt. Sie sollen an dem Anschlag zwar nicht direkt beteiligt gewesen sein, ihn aber mitgeplant haben. Einer der beiden soll der V-Mann sein. Der 32-Jährige sagte am Rande des Prozesses, er habe damit nichts zu tun. Der andere schwieg.

In Boizenburg hatten 1992 etwa 30 Jugendliche das Asylbewerberheim mit Molotow-Cocktails und Steinen beworfen. Der 35- jährige Angeklagte und NPD-Funktionär räumte vor Gericht ein, in die Vorbereitungen eingeweiht gewesen zu sein. Auch der 32-jährige Angeklagte gab an, von dem Plan gewusst zu haben.

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