: Kein echter Verlust
AOL verzeichnet höchsten Fehlbetrag in der US-Geschichte. Doch der ist Folge von Abschreibungen von Kursverlusten
NEW YORK rtr ■ Abschreibungen in Rekordhöhe haben dem weltgrößten Medien- und Internet-Konzern AOL Time Warner mit einem Fehlbetrag von 54,2 Milliarden Dollar den höchsten Quartalsverlust in der Firmengeschichte der USA beschert. Das Unternehmen sieht allerdings Anzeichen einer Erholung.
Das Quartalsminus fiel fast 40 Mal so hoch aus wie im Vorjahreszeitraum von 1,37 Milliarden Dollar. Dabei handelt es sich nicht um operative, also tatsächlich Verluste. Vielmehr trugen die bereits angekündigten Abschreibungen von 54 Milliarden Dollar dazu bei, die nach einem neuen Bilanzierungsverfahren berechnet wurden. Sie spiegeln insbesondere den gesunkenen Unternehmenswert nach dem Kauf von Time Warner vor zwei Jahren wider. Sorgen um die Entwicklung des Umsatzes hatten den Aktienkurs des Konzerns nahezu halbiert.
Paradox: Im ersten Quartal verbesserte AOL Time Warner dennoch sein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um drei Prozent auf 2,05 Milliarden Dollar. In der Internet-Sparte AOL fiel das Ergebnnis allerdings um fast 15 Prozent auf 433 Millionen Dollar. Der Konzernumsatz legte den Angaben zufolge um vier Prozent auf 9,8 Milliarden Dollar zu.
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