Nur für schwache Nerven

Investmentfonds: Dach-, Garantie-, AS- und Rentenfonds bieten mehr Sicherheit als die Kapitalanlage in einzelne Papiere. Aber: Wenn die Kurse fallen, sinkt auch hier das Vermögen des Anlegers

Das Prinzip eines Fonds ist einfach: Investmentfonds ermöglichen Kleinsparern den Zugang zu lukrativen Anlageformen, zum Beispiel Aktien. Wenn viele Sparer ihre Gelder in einen Topf einzahlen, entsteht ein großes Vermögen, das professionell verwaltet werden kann.

Doch wenn die Kurse an den Börsen stark sinken, kann das Vermögen des Anlegers durchaus mal die eingezahlte Summe unterschreiten. Solche Verlustphasen müssen Sparer aushalten können. Wer die Geduld für solche Durststrecken nicht mitbringt und trotzdem am Aktienmarkt investiert sein will, kann mit Fonds das Risiko einschränken.

Wer das Risiko breit streuen will, setzt auf Dachfonds. Hierbei wird das Vermögen in andere Renten-, Immobilien-, Geldmarkt- oder Aktienfonds angelegt, die wiederum in verschiedene Branchen, Märkte und Länder investieren. Durch diese doppelte Risikostreuung soll das Geld möglichst sicher und gleichzeitig lukrativ angelegt werden. Für die mittlerweile über 250 „Dächer“ auf dem deutschen Markt gelten strenge Regeln. So darf ein Dachfonds beispielsweise nur 20 Prozent seines Vermögens in einen einzelnen Zielfonds investieren. Umgekehrt darf der Dachfonds nur maximal 10 Prozent der Anteile eines Zielfonds besitzen. In Deutschland zugelassene Dachfonds dürfen auch nur in Fonds investieren, die in Deutschland zugelassen oder registriert sind.

Vorsicht ist allerdings bei den Kosten geboten. Neben dem Ausgabeaufschlag von 2 bis 5 Prozent sowie Verwaltungs- und Depotbankgebühren bis zu 1,5 Prozent müssen auch für die Zielfonds, in die der Fondsmanager investiert, Ausgabeaufschläge einkalkuliert werden – es sei denn, die Fondsgesellschaft steckt das Geld in hauseigene Produkte.

Garantiefonds wollen die Ertragschancen der Aktienmärkte nutzen, sichern die Anleger aber gleichzeitig nach unten ab. Sie gewähren eine „Kapital zurück“-Garantie. Für die Absicherung zahlt der Anleger jedoch bei steigenden Kursen. Der Markt bietet eine Auswahl von Garantiefonds mit unterschiedlichen Absicherungsstrategien. Fonds mit garantierter Mindestrendite sichern dem Anleger für eine festgelegte Laufzeit eine sichere Verzinsung des eingesetzten Kapitals zu. Fonds mit garantierten Rückzahlungen gewährleisten zu einem bestimmten Zeitpunkt die Auszahlung eines bestimmten Betrages, der 80 bis 100 Prozent der Einzahlungssumme betragen kann.

Wer langfristig für die Altersvorsorge sparen will und wenig Erfahrung hat, für den eignen sich AS-Fonds. AS steht für „Altersvorsorge-Sondervermögen“. Ursprünglich konzipiert, um ein standardisiertes Instrument für die private Altersvorsorge zu schaffen, das Aussicht auf staatliche Förderung haben würde, spielen sie im Konzept der Riester-Rente allerdings keine Rolle mehr. Für die AS-Fonds schreibt der Gesetzgeber exakte Anlagegrenzen vor. Der Aktienanteil darf nicht über 75 Prozent des Fondsvermögens liegen, aber auch nicht unter 21 Prozent rutschen. In Immobilien dürfen maximal 30 Prozent investiert werden. Spekulationen mit risikoreichen Finanzinstrumenten wie Futures und Optionen sind nicht erlaubt. Jede Fondsgesellschaft mit AS-Fonds muss einen Sparplan anbieten, der mindestens 18 Jahre oder bis zum 60. Lebensjahr läuft.

Wer seine Nerven nicht überstrapazieren will, setzt auf Rentenfonds. Sie gelten als relativ bequemes Anlageinstrument, das immer dann in den Mittelpunkt rückt, falls Verlustrisiken begrenzt werden sollen. Für Rentenfonds gelten völlig andere Kriterien als für Aktienfonds. Rentenfonds legen ihr Geld in fest- oder variabel verzinsliche Wertpapiere an. Das Anlagespektrum ist groß. Es reicht von Staatsanleihen über Pfandbriefe bis zu Rentenpapieren, mit denen sich supranationale Organisationen, beispielsweise die Weltbank, refinanzieren. Rentenfondsmanager können alle diese Papiere mit verschiedenen Zinssätzen und Laufzeiten in den Fondstopf mischen.

Wer in Rentenfonds aus dem Euro-Raum anlegt, schließt auch Währungsrisiken aus. Internationale Rentenfonds streuen hingegen ihre Anlagen auf verschiedene Währungen und Schuldner. Anleger können somit von höheren ausländischen Zinsen und möglichen Wechselkursgewinnen profitieren. Doch auch Rentenfonds-Anleger sind nicht vor kurzfristigen Verlusten gefeit. Wenn die Zinsen am Kapitalmarkt steigen, drückt das auf die Kurse. SIMONE WEIDNER