: Gewollte Randale
1. Mai: Polizei versetzt Kiez in Ausnahmezustand. Brennende Kleinbarrikaden im Schanzenviertel
Eine „Reclaim the Streets“-Party auf der Reeperbahn am Vorabend des 1. Mai wollte die Polizei partout nicht zulassen. Mit sechs Hundertschaften, mehreren Einsatzzügen sowie Panzerwagen und Wasserwerfern versetzte sie den Kiez lieber in den Ausnahmezustand. Die kleinste Menschen-Ansammlung wurde für aufgelöst erklärt und mit Platzverweisen belegt, 49 Personen wurden vorübergehend festgenommen. Die Polizei wollte offenkundig den Krawall, bekam aber nur kleine Geplänkel.
So errichtete eine Gruppe von 20 Punks am Abend im Schanzenviertel kurzzeitig eine Barrikade, nachdem sie frustriert vom Kiez durch Hamburgs Westen gejagt worden war. Kurz vor Mitternacht eroberten dann über 300 Personen die Reeperbahn vor der Davidwache, da die Outfit-Kontrollen nicht mehr funktionierten: Bei den flanierenden Menschenmassen konnten „Szene“ und KiezbesucherInnen nicht mehr getrennt werden. Mit großem Aufwand wurde die Kreuzung geräumt.
Danach verlagerte die Polizei ihren Einsatzschwerpunkt ins Schanzenviertel, so dass es auch hier – wie erwartet – zu Reaktionen kam. Kleine Barrikaden aus Müll wurden angezündet. Da die Feuerwehr diese Kleinfeuer meistens nicht löschen wollte, weil sie ohnehin nach wenigen Minuten erloschen wären, setzte die Polizei gegen 1.45 Uhr zum Showdown an. Mit Wasserwerfern räumten sie eine Barrikade in der Susannenstraße, wobei PolizistInnen teilweise mit Bierdosen und Gegenständen beworfen wurden. Danach kehrte Ruhe ein. KVA
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