piwik no script img

Die Rückkehr der Vase

Das belgische Elektroduo Ming spielt im Polar.tv, und Alex Gopher legt französische Sounds auf

Ming „Extérieur Remix“ live und DJ-Line-up: Alex Gopher, Demon, Phonique; 23 Uhr, im Polar.tv, Heidestraße 73, Mitte

Es gibt sie noch, diese über Jahrhunderte erhaltenen, kostbaren Kleinode aus einer zurückliegenden chinesichen Kaiserdynastie: die Ming-Vasen. Peter Sellers hat mal als Inspektor Clouseau in einem seiner Pink-Panther-Filme solch eine Vase im Hause eines sehr reichen Menschen herunter gerissen. Das war schrecklich, ein Skandal.

Ob das Elektroduo Ming aus Brüssel antikes chinesisches Design bevorzugt oder den Pink Panther liebt, ist nicht bekannt. Für Rainer Werner Fassbinder und Arthur Rimbaud haben die belgischen Pop-Agenten Frédérique und Nicolas zumindest etwas übrig, immerhin vertonten sie diverse Texte der beiden Poeten. „La chanson de la plus haute tour“, eines der schönsten Gedichte Rimbauds, in dem er die Welt nach dem Willen seiner Fantasie baut, gehört dazu. Chapeau.

Musikalische Bezugspunkte von Ming sind unter anderem Kraftwerk und deusche Elektronika. Mings Einfluss auf ihre elektronisch arbeitenden Kollegen wiederum ist so groß, dass es nun ein bei dem Doxa-Label erschienenes „Extérieur Remix“-Album gibt. Darauf präsentieren Musiker wie Léo de Léonard, Hans Platzgumer, Barbara Morgenstern, Turner, Kante oder Philip May ihre Versionen des Ming’schen Liedguts. Und Ming, gar nicht faul, treten in den Clubs Europas mit ihrer Liveshow an, um dieses Album zu promoten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen