: Die Rückkehr der Vase
Das belgische Elektroduo Ming spielt im Polar.tv, und Alex Gopher legt französische Sounds auf
Es gibt sie noch, diese über Jahrhunderte erhaltenen, kostbaren Kleinode aus einer zurückliegenden chinesichen Kaiserdynastie: die Ming-Vasen. Peter Sellers hat mal als Inspektor Clouseau in einem seiner Pink-Panther-Filme solch eine Vase im Hause eines sehr reichen Menschen herunter gerissen. Das war schrecklich, ein Skandal.
Ob das Elektroduo Ming aus Brüssel antikes chinesisches Design bevorzugt oder den Pink Panther liebt, ist nicht bekannt. Für Rainer Werner Fassbinder und Arthur Rimbaud haben die belgischen Pop-Agenten Frédérique und Nicolas zumindest etwas übrig, immerhin vertonten sie diverse Texte der beiden Poeten. „La chanson de la plus haute tour“, eines der schönsten Gedichte Rimbauds, in dem er die Welt nach dem Willen seiner Fantasie baut, gehört dazu. Chapeau.
Musikalische Bezugspunkte von Ming sind unter anderem Kraftwerk und deusche Elektronika. Mings Einfluss auf ihre elektronisch arbeitenden Kollegen wiederum ist so groß, dass es nun ein bei dem Doxa-Label erschienenes „Extérieur Remix“-Album gibt. Darauf präsentieren Musiker wie Léo de Léonard, Hans Platzgumer, Barbara Morgenstern, Turner, Kante oder Philip May ihre Versionen des Ming’schen Liedguts. Und Ming, gar nicht faul, treten in den Clubs Europas mit ihrer Liveshow an, um dieses Album zu promoten.
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