: Berlin-Kultur im Mittelfeld
Eine DIW-Studie im Auftrag der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK) will gleich mit zwei Vorurteilen aufräumen. Vorurteil 1: Berlin ist Spitze im Ausgeben öffentlicher Gelder für Kultur. Mitnichten, sagt die Studie. Pro Einwohner wird in Frankfurt am Main (303 Euro), Stuttgart (285) und München (275) deutlich mehr für Kultur ausgegeben als in Berlin (230). Und dass, obwohl der Bund hier einen gehörigen Anteil an den Ausgaben hat und anderswo keinen Cent dazubezahlt.
Vorurteil 2: Die öffentlichen Kulturausgaben in Berlin sind im vorigen Jahrzehnt gesunken. Mitnichten, sagt die Studie. Zwar hat Berlin seit Mitte der 90er-Jahre den Kulturhaushalt deutlich reduziert. Aber dank Museumsinsel und Hauptstadtkulturvertrag sind die in Berlin getätigten Ausgaben per Saldo sogar leicht gestiegen.
Aus den Ergebnissen der Studie schlussfolgert die IHK unter anderem: „Von einer Überausstattung Berlins mit Kultur oder ungerechtfertigten Ausstattungsvorsprüngen“ könne keineswegs gesprochen werden. JRZ
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