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Wahlskepsis in Kongo-Brazzaville

BRAZZAVILLE afp/ips/taz ■ Oppositionsparteien in Kongo-Brazzaville verlangen eine zumindest partielle Verschiebung der für den 26. Mai angesetzten Parlamentswahlen. Grund sind Kämpfe zwischen der Armee und regierungsfeindlichen Milizen in der Region Pool im Süden des Landes, die seit Ende März andauern. Nach Angaben von Hilfswerken sind mindestens 22.000 Menschen auf der Flucht.

In der Region hatte die Regierungsarmee von Präsident Denis Sassou-Nguesso 1998–99 einen blutigen Feldzug gegen bewaffnete Anhänger seines 1997 gestürzten Vorgängers Pascal Lissouba unternommen. Zehntausende von Menschen wurden dabei getötet, zahlreiche Frauen vergewaltigt. In einem Bericht der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ (MSF) ist von 3.000 Frauen, davon über die Hälfte Minderjährige, die Rede, die die Vergewaltigungen überlebten und jetzt Hilfe bekommen, um Klage einzureichen. Vergewaltigung fällt nicht unter die 1999 verkündete Amnestie für Kriegsverbrechen. D.J.

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