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Drei Freunde wollen sie sein

SPD, CDU, China: Bürgermeister Ole von Beust beschwört in Peking und Schanghai die heilige Dreieinigkeit im Sinne von Handel, Wirtschaft und Transrapid

China will die enge Verbindung zu Hamburg auch nach dem Regierungswechsel in der Hansestadt pflegen. Bei seinem ersten Treffen mit CDU-Bürgermeister Ole von Beust verwies Ministerpräsident Zhu Rongji gestern in Peking auf die freundschaftlichen Kontakte zwischen ihm und Beusts SPD-Vorgängern. Diese wolle er weiter pflegen. Der Bürgermeister beteuerte: „Es gibt keine Unterschiede zwischen CDU und SPD, was die Freundschaft zu China angeht.“

Rongji empfing von Beust am zweiten Tag von dessen China-Reise im Regierungsviertel Zhongnanhai in der Pekinger Altstadt. Er verwies darauf, dass er als Bürgermeister von Schanghai die 1986 vereinbarte Städtepartnerschaft mit Hamburg aufgebaut habe. China will Hamburg nach den Worten des stellvertretenden Außenhandelsministers Zhu Keren weiter als Brücke für seine Geschäftsbeziehungen zu Europa nutzen. Die Hansestadt sei die Stadt mit den meisten Vertretungen chinesischer Unternehmen in Europa. Derzeit würden 70 Prozent des Handels mit Deutschland über ihren Hafen abgewickelt.

Keren sagte von Beust Unterstützung bei der Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen zu. „Sollten wir ein Handelszentrum in Europa einrichten, werde wir Hamburg wählen.“ Derzeit sehe er dafür aber keine Notwendigkeit. Keren bat von Beust darum, sich für die Beschleunigung bei der Erteilung von Aufenthaltsgenehmigungen für chinesische Mitarbeiter von Firmen einzusetzen. Von Beust sagte: „Wo Hilfe notwendig ist, können Sie mit der Unterstützung der Stadt rechnen.“ Er regte eine direkte Flugverbindung zwischen China und Hamburg oder Berlin an.

Heute setzt der Bürgermeister seine China-Reise in Schanghai fort. Zum Auftakt der zweiten Reisestation besucht er die Baustelle für die Magnetschwebebahn Transrapid. JÖRG FISCHER (DPA)

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