: Drachen ohne Mutter
Niki de Saint Phalle tot: Plan für Spielbudenplatz gefährdet. Bisher gibt es nur einen Entwurf der Künstlerin
Der Tod Niki de Saint Phalles stellt den Plan zur Umgestaltung des Spielbudenplatzes auf St. Pauli in Frage. Ende Januar hatte der Senat nach langem Hin und Her beschlossen, 2,5 Millionen Mark für die Möblierung des Platzes nach einem Entwurf der Künstlerin vorzustrecken. Jetzt ist unklar, ob daraus ein Bauplan gemacht werden kann.
„Die traurige Nachricht vom Tod von Niki de Saint Phalle betrifft uns besonders“, erklärte Claudia Eggert, die Sprecherin der Baubehörde. Es sei aber noch zu früh, um zu beurteilen, welche Auswirkungen das auf die Pläne für den Spielbudenplatz habe. Nach den Entwürfen der 1930 in Paris geborenen Künstlerin sollte der Platz ein schwarz-weiß mäanderndes Pflaster erhalten, dazu eine Reihe zum Teil sehr großer Figuren im Stil der „Nanas“, üppig-bunter Frauenskulpturen, mit denen Saint Phalle bekannt geworden ist.
Vor sechs Wochen habe die Baubehörde einen Brief an die Künstlerin mit dem Auftrag für den Ausführungsplan gesandt, sagte Eggert. Darauf habe St. Phalle nicht geantwortet, weil sie bereits schwer krank war. „Jetzt müssen wir in Gesprächen mit ihrer Rechtsanwältin klären, inwieweit der Vorentwurf Grundlage für weitere Planungen sein kann. Außerdem müssen mit den Erben die Urheberrechte geklärt werden, das heißt, wie mit dem Entwurf umzugehen ist“, so Eggert weiter. LNO
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen