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Anschluss für Kinder

Diakonisches Werk übernimmt Jugendtelefon. Sorgen-Nummer ab dem Wochenende wieder freigeschaltet

Das Berliner Krisentelefon für Kinder und Jugendliche nimmt am kommenden Samstag wieder seine Arbeit auf. Im Herbst vergangenen Jahres war es aufgrund von Geldnöten eingestellt worden, nun schaltet das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg die Nummer (08 00) 111 0 333 am Internationalen Kindertag wieder frei.

Kurz nach der Wende hatte ein kleiner Berliner Verein das Krisentelefon für junge Hauptstädter ins Leben gerufen. Die Resonanz sei groß gewesen, betont Katrin Winkler vom Diakonischen Werk. Der Verein sei im vorigen Jahr auf der Suche nach einem Träger an sie herangetreten. Doch die Verhandlungen zogen sich zu lange hin, das Telefon wurde lahm gelegt. Zwar konnten Hilfesuchende weiterhin die bundesweite Sammelnummer wählen, doch kamen sie meist in Potsdam heraus. „Die Kollegen dort hatten so viele Anrufe, dass ständig die Leitungen zusammenbrachen“, erzählt Winkler.

Mit den Umleitungen zu einem der 90 bundesweiten Telefone ist nun Schluss. Ab dem Wochenende haben Berliner Kinder wieder einen direkten Draht zu rund 25 Berliner Mitarbeitern. „Es ist wichtig, dass die Leute Ortkenntnisse besitzen und die richtigen Ansprechpartner und Beratungsstellen in der Stadt kennen“, sagt Winkler. Darüber hinaus seien sie speziell geschult, „die Probleme der Kinder reichen schließlich von schlechten Zensuren über Liebeskummer bis hin zu Gewalterfahrungen.“ Gerade letztere sind in Berlin laut Katrin Winkler ein besonders häufiges Thema. „Das zeigt, wie wichtig das Krisentelefon ist.“ ULRIKE HEIL

Tel.: (08 00) 111 0 333; Mo.– Fr. 15–19 Uhr

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