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„Zu ambivalent“

Welchen Einfluss werden Jürgen Möllemanns Äußerungen auf das FDP-Wahlergebnis haben? Matthias Jung von der Forschungsgruppe Wahlen glaubt, dass der FDP-Vize den Ausgang der Bundestagswahl nicht wesentlich beeinflussen wird. Seine Botschaft passe nicht zum Adressaten – sei zu „ambivalent“. So glaubten zwar große Teile der bürgerlichen Mitte durchaus, dass israelkritische Positionen in Deutschland tabuisiert seien. Aber gerade Möllemann sei ungeeignet, um dieses vermutete Denkverbot zu attackieren. Er gelte als unseriös. Der Wahlforscher zur taz: „Das Bürgertum will keine unanständige Kritik, die mit antisemitischen Elementen versetzt ist.“

Der rechte Rand, zweiter denkbarer Möllemann-Adressat, besitzt solche Skrupel zwar nicht – „interessiert sich aber nicht sonderlich für den Nahostkonflikt“. Hier hatten „Ausländer raus“-Kampagnen bisher mehr Erfolg. Allerdings schätzt Jung das rechtsextreme Stimmpotenzial in Deutschland sowieso auf nur etwa 2 Prozent – „wenn eine Wahl als wichtig gilt“. Zudem werde die FDP bisher gar nicht als Protestpartei wahrgenommen, sondern als „extrem etabliert“. UH

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