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Warnstreik in Kitas

Gewerkschaften planen neue Arbeitsniederlegung. GEW und Eltern rufen zu Demos gegen Einsparungen

In den Kindertagesstätten wird es in der zweiten Junihälfte wieder einen Warnstreik geben. Darauf haben sich die Gewerkschaften GEW und Ver.di am Donnerstagabend geeinigt. „Der genaue Termin für den Streik steht noch nicht fest“, sagte Klaus Schröder, zuständiger Referatsleiter der GEW. Sicher aber sei, dass – wie bereits im April – die ErzieherInnen in allen Bezirken aufgefordert werden, die Arbeit niederzulegen. Diesmal in der Zeit von 6 bis 10 Uhr morgens.

Mit dem Warnstreik wollen die Gewerkschaften ihrer Forderung nach einem neuen Kita-Tarifvertrag Nachdruck verleihen. Darin sollen Gruppengrößen und Personalschlüssel festgeschrieben werden. So wollen die GEW und Ver.di nicht nur die geplanten, sondern auch künftige Einsparungen in den Kitas verhindern. Derzeit geht es um 1.100 Erzieherstellen, die der rot-rote Senat streichen will. Innensenator Ehrhart Körting (SPD) lehnt einen entsprechenden Tarifvertrag strikt ab. Zudem protestieren die Gewerkschaften gegen den Plan des Senats, die Hälfte der bislang städtischen Kitas an Freie Träger zu übertragen.

Beim Warnstreik im April legten die ErzieherInnen rund 550 städtische Kitas lahm. Insgesamt gibt es in Berlin 852 städtische Einrichtungen, in denen 15.000 ErzieherInnen knapp 100.000 Kinder betreuen. Sie bieten etwa zwei Drittel aller Kitaplätze an.

Der geplante Streik ist nicht die einzige Protestmaßnahme gegen die beabsichtigten Kürzungen in den Kitas. Kaum ein Tag vergeht, in dem nicht irgendwo in der Stadt Eltern, Erzieherinnen oder Gewerkschafter protestieren. Unter dem Motto „Mehr Zeit für Kinder und Jugendliche! Für bessere Lern- und Arbeitsbedingungen!“ ruft die GEW am Mittwoch zur bundesweiten Demonstration nach Berlin. Treffpunkt ist am 17 Uhr am Alexanderplatz. Drei Tage später, am Samstag, wollen dann Kita-Eltern auf die Straße gehen. SAM

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