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UNO schilt Geber

Zu wenig Nothilfe für Afrikas Kriegsgebiete, sagt UN-Büro

BERLIN taz ■ Zahlreiche Hilfsappelle der UNO für Afrika verhallen ungehört. Von 194 Millionen Dollar, die das UN-Koordinationsbüro für humanitäre Angelegenheiten (OCHA) Ende 2001 für die Versorgung von 2,4 Millionen Menschen in der Demokratischen Republik Kongo im Jahr 2002 anforderte, haben die Geberländer nur 40,7 Millionen – 21 Prozent der Gesamtsumme – gespendet oder zugesagt, berichtet OCHA in einem neuen Überblick über seine Hilfsappelle weltweit. Der größte UN-Hilfsappell in Afrika – 274 Millionen Dollar für den Sudan – ist sogar nur zu 18,4 Prozent gedeckt. Noch schlechter stehen nur noch Eritrea und Uganda da. Für ganz Afrika betrage die Deckung des Finanzbedarfs derzeit 25,4 Prozent – für den Rest der Welt, vor allem Afghanistan, dagegen 45,4 Prozent.

Eine Ausnahme bildete zu Jahresbeginn die Hilfe für Opfer des Vulkanausbruchs im kongolesischen Goma, wo in zwei Wochen 30 Millionen Dollar zusammenkamen – viel mehr als der Bedarf. OCHA kritisiert außerdem, dass sich die Zusagen vieler Geber auf Nahrung konzentrieren. „Die Auswirkung von Lebensmittelhilfe ist sehr begrenzt, wenn sie nicht zusammen mit Grundversorgung im Gesundheitsbereich, Hygieneausbildung und Programmen für sauberes Wasser und sanitäre Maßmahmen geleistet wird“, so OCHA. D.J.

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