: Motto: Schwitzen statt sitzen
BERLIN ap ■ Künftig sollen zehn Prozent aller Geldstrafen den Opfern von Straftaten zugute kommen. Das sieht ein Gesetzentwurf zur Reform des Sanktionsrechts vor, den Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin und der rechtspolitische Sprecher der Grünen, Volker Beck, gestern vorstellten. Unter dem Motto „Schwitzen statt sitzen“ sollen außerdem kleinkriminelle Straftäter künftig gemeinnützige Arbeit ableisten, wenn sie die Geldstrafe nicht bezahlen können. Bisher mussten die Täter in solchen Fällen eine Ersatzstrafe im Gefängnis absitzen. Däubler-Gmelin verwies auf eine große Anzahl von Tätern mit geringfügigen Delikten, die Geldstrafen nicht zahlen könnten. Gemeinnützige Arbeit sei wesentlich preiswerter und integrationsfreundlicher als Gefängnisstrafe. Unter gemeinnütziger Arbeit seien einfache und unattraktive Tätigkeiten zu verstehen, für die auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Arbeitskräfte gefunden werden könnten.
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