rolle der theater
: Wo Worte fehlen

Die Schauspielhaus-Leitung möchte die Rolle des Hauses in der Stadt nicht definieren. Will nicht diskutieren, inwiefern das eigene Engagement – etwa in puncto Autorenförderung – von dem des Thalia abweicht. Platzierungen lägen ihm nicht, sagt Chefdramaturg Michael Eberth.

Kommentar von PETRA SCHELLEN

Eine Haltung, die zu respektieren ist – vor allem deshalb, weil sie einen wohltuenden Kontrapunkt zum grassierenden Ranking darstellt. Im Übrigen hat ja auch Kultursenatorin Dana Horáková bislang keine Vision zum Thema „Hamburger Theaterlandschaft“ angeboten.

Trotzdem ist dies ein Thema, das – spätestens im Herbst, wenn der Kampf um Zuwendungserhöhungen beginnt – diskutiert werden muss. Nicht um festzulegen, wer wie weit von Konventionen abweichen darf. Sondern um die jeweils eigene Idee von Theater transparent zu machen. Um – im gemeinsamen Diskurs aller drei Häuser – Facetten des Funktionierens von Theater zu zeigen. Um Zuschauern verschiedene Verhaltensmuster – vom konventionellen „Frontalunterricht“ bis zur osmotisch-porösen Interaktion – anzubieten.

Eine Diskussion, die nicht allein über den Theaterspielplan, der für sich selbst stehen soll, geführt werden kann. Sondern die, der allgemeinen Verständlichkeit wegen, auch verbal geführt werden muss. Und das in – durchaus zeitgemäßer – Interaktion auch mit jenen, die außerhalb der Theatermaschinerie stehen. Und die ihr leider wenig Verständnis entgegenbringen.