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Radreifen im Mittelpunkt

Anklage gegen die mutmaßlichen Verursacher des ICE-Unglücks von Eschede zugelassen. Prozessbeginn August

CELLE ap ■ Mehr als vier Jahre nach der ICE-Katastrophe von Eschede hat das Landgericht Lüneburg die Anklage gegen die drei mutmaßlichen Verantwortlichen zugelassen und das Hauptverfahren eröffnet. Wie das Oberlandesgericht (OLG) Celle gestern mitteilte, soll der Prozess gegen die Angeklagten Ende August vor der Celler Strafkammer des Landgerichts Lüneburg beginnen.

Die Angeklagten, zwei Bahnbeamte und ein Betriebsingenieur des Herstellerwerks von ICE-Radreifen, werden beschuldigt, fahrlässig den Tod von 101 Menschen und die Körperverletzung von 105 Menschen verursacht zu haben. Die drei Ingenieure sollen vor der Einführung gummigefederter ICE-Räder deren Haltbarkeit nur unzureichend untersucht und ein zu starkes Abfahren der Radreifen über der Gummifederung erlaubt haben. Zudem legt die Anklage, die den Bruch eines stählernen Radreifens für den Auslöser der ICE-Katastrophe hält, den drei Männern zur Last, nur mangelnde Kontrollen der Radreifen auf spätere Schäden veranlasst zu haben.

Die Angeklagten haben laut OLG in einer mehr als 1.000-seitigen Stellungnahme die Vorwürfe zu entkräften versucht. Diese sehe gummigefederte Räder auch für den Hochgeschwindigkeitsverkehr als tauglich an. Außerdem hätten danach Radreifen sehr wohl bis zu einem Durchmesser von 862 Millimeter abgefahren werden können und auch spezielle Ultraschalluntersuchungen seien nicht erforderlich gewesen.

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