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vorlauf kunst Brigitte Werneburg schaut sich in den Galerien von Berlin um

Die gemeinsame Botschaft, die „Unified Message“, die bei Camerawork Fotografie und Zeichnung zusammenbringt, heißt Mode. Es ist ein aufschlussreiches Zusammentreffen, das in Zusammenarbeit mit der auf hochwertige Gebrauchsgrafik spezialisierte Münchner Galerie Bartsch & Chariau arrangiert wurde. Nicht Grenzen, sondern Differenzierungen werden dabei deutlich, denn die Mode bewegt sich völlig frei zwischen den Medien, die ihr Bild zur Welt bringen. Auch wenn die Zeichnung in Werbung und in Zeitschriften nicht den gleichen breiten Raum einnimmt wie die Fotografie: Die Mode schätzt die Illustration auch hier hoch. Sie braucht nicht die Neuheit des Trägermediums. Neu ist sie selbst. Die Mode braucht das interessante Bild. Und das liefern ihr die Starfotografen Alexei Hay, Peter Lindbergh und Paolo Roversi wie die großen Illustratoren François Berthoud, Mats Gustafson und Ruben Toledo.

Zu Paaren zusammengespannt treffen sich Gustafsons Aquarelle von Yamamoto-Kleidern mit den wie hingetuschten Farbfotografien, die Roversi von Comme des garçons Buckelkleidern machte. Beide konzentrieren sich auf die Silhouette, die Farbigkeit, und was die Fotografie kann, kann die Illustration genauso, nur eben anders. Das stimmt auch für die erstaunliche Kombination Lindbergh – Toledo. Im Passantengewimmel, das der in Kuba geborene Illustrator in New Yorks Straßen beobachtet, interessiert ihn dennoch jede einzelne Figur. Sie ist mit ihren Accessoires, ihren Gesten und ihrem Styling ebenso individuelles Model, wie Lindberghs Amer Valetta oder Helena Christensen. François Berthoud endlich konterkariert Alexei Hays körperzentrierten Blick mit realen Netzstrümpfen, die er der lebensgroß gezeichneten Linda 1 und 2 anzieht.

Anregungen: vorlauf@taz.de

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