: Raketentests in Indien
Neu Dehli möchte neue Panzerabwehrraketen bauen. Ein Zusammenhang mit dem Kaschmirkonflikt bestehe nicht
NEU-DELHI afp ■ Indien hat am Freitag zwei Panzerabwehrraketen getestet. Die Tests der Nag-Rakete seien erfolgreich verlaufen, erklärte das Verteidigungsministerium in Neu-Delhi. Sie stünden in keinerlei Zusammenhang mit den anhaltenden Spannungen zwischen Indien und Pakistan wegen des Kaschmirkonflikts. Es handle sich um lange geplante Aktionen. Erst nach weiteren Überprüfungen könne die Rakete in die Produktion gehen.
Außenamtssprecherin Nirupama Rao sagte, es sei noch ein „weiter Weg“ bis zum Abbau der Spannungen mit Pakistan. Dem Nachbarland fehle der Wille zur friedlichen Beilegung der Krise, selbst wenn in jüngster Zeit weniger islamistische Kämpfer über die Grenze in den indischen Teil von Kaschmir einsickerten. Pakistan müsse die Trainingslager für diese Kämpfer schließen.
Die Spannungen zwischen den Atommächten Indien und Pakistan hatten sich Ende Mai bis zu offenen Kriegsdrohungen hochgeschaukelt. Pakistan hatte atomwaffenfähige Raketen getestet. Um die umstrittene Himalaja-Region führten die Nachbarstaaten bereits zwei Kriege. Rund eine Million Soldaten beider Seiten stehen sich an der gemeinsamen Grenze gegenüber. Indien wirft Pakistan die Unterstützung muslimischer Extremisten vor, die in den vergangenen Monaten mehrere Anschläge verübten. Indien verwaltet etwa zwei Drittel von Kaschmir, Pakistan rund ein Drittel.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen