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Geheimdienst in Ungnade

Auf Betreiben der Sozialisten ermittelten Agenten gegen Präsident Chirac. Nun müssen Geheimdienstchefs gehen

PARIS dpa ■ In Frankreich sollen Geheimdienstchefs abberufen werden, weil sie auf Betreiben der früheren Linksregierung Ermittlungen gegen Präsident Jacques Chirac zugelassen haben. Das Präsidentenamt werfe der Regierung von Expremier Lionel Jospin vor, vor der Präsidentenwahl den Geheimdienst veranlasst zu haben, belastendes Material über Chirac zu sammeln, berichtete Le Monde.

Nachdem Jospin im ersten Wahlgang der Präsidentenwahl unterlag und als Premier zurücktrat, sollen die Chefs des Inlandsgeheimdienstes, Jean-Jacques Pascal, und des Auslandsgeheimdienstes, Jean-Claude Cousseran, ihren Hut nehmen. Laut Le Monde bezogen sich die Untersuchungen gegen Chirac auf wiederholte Gerüchte, in seiner Zeit als Premierminister 1986–1988 seien vor der Freilassung französischer Geiseln in Libanon entgegen offiziellen Versionen Lösegelder gezahlt worden und zum Teil zurückgeflossen.

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