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Rettung für Horte

Grüne schlagen Kompromiss bei Kitakürzungen vor.Der könnte viele Schülerläden vor dem Aus retten

„Leicht gefallen ist uns das nicht“, sagt Norbert Bender von Dachverband Berliner Kinder- und Schülerländen (Daks). Denn aus Sicht seines Verbandes sind die Kürzungen im Kitabereich, die der rot-rote Senat am Freitag im Abgeordnetenhaus beschließen will, „absolut unverantwortlich“. Dennoch unterstützt der Daks wie auch die Arbeiterwohlfahrt und der Paritätische Wohlfahrtsverband einen Kompromissvorschlag, den die Grünen ins Parlament einbringen wollen.

Danach sollen die Kürzungen bei den Kitaleiterinnen geringer ausfallen als von Rot-Rot bislang geplant. Was für den Daks aber viel wichtiger ist: Für alle Kindertagesstätten und Schülerläden soll für die ersten 20 Hortplätze der jetzige Personalschlüssel auch weiterhin gelten. In dieser Gruppe wäre dann – rein rechnerisch – auch künftig eine Erzieherin für 16 Kinder zuständig. Für alle weiteren Plätze sollen es dann 21,5 Kinder sein, wie von Rot-Rot geplant. „So kann man die Existenz der kleinen Einrichtungen sichern“, sagte Elfi Jantzen, die kitapolitische Sprecherin der Grünen.

Denn viele der rund 150 selbst verwalteten Schülerladen der Stadt könnten die geplante Kürzung nicht verkraften. Das sind meist kleine Einrichtungen mit 20 Kindern, die sich oft durch ein klares pädagogisches Profil und großen Einsatz der Eltern auszeichnen. Also genau das, was nach Pisa von Kitas gefordert wird: Bildungsauftrag, Öffnung in die Gesellschaft, ehrenamtliches Engagement.

Der Vorschlag der Grünen würde knapp 15 Millionen Euro kosten, die Einsparungen des Senats bei den Kitas dadurch auf 54 Millionen Euro reduziert. CDU und FDP haben den Grünen bereits Unterstützung signalisiert. Allein Rot-Rot stellt sich stur. „Das war sogar bei der großen Koalition besser“, stöhnte Jantzen gestern. „Da waren nach Protesten Kompromisse möglich.“

SABINE AM ORDE

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