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Berliner Vereine halten den Ball flach

Hertha und Union halten sich mit Forderungen nach einer staatlichen Bürgschaft in Sachen Fernsehgelder zurück. Bei Bundesligist Hertha beträgt der Anteil der Fernsehgelder 35 Prozent, beim Zweitligisten FC Union sogar 50 Prozent

Steuergelder für Noch-Herthaner Sebastian Deisler? Oder Gehaltskürzungen für die verwöhnten Bundesligakicker? In Berlin hält man den Ball im Match um möglicherweise ausbleibende Fernsehgelder derzeit flach.

Man sollte mit Spekulationen über mögliche Folgen einer Insolvenz der Kirch-Gruppe vorsichtig sein, sagte Herthas Pressesprecher Hans-Georg Felder gestern. Er fügt hinzu: „Die letzte fällige Rate in Höhe von 100 Millionen Euro wurde pünktlich am 15. Februar von Kirch überwiesen und bislang ist auch davon auszugehen, dass die nächste fällige Rate pünktlich überwiesen wird.“ Bei Hertha macht der Anteil aus dem Vertrag mit der Kirch-Gruppe nach Angaben des Sprechers 35 Prozent des Etats aus.

Falls es tatsächlich zu einer Insolvenz der Kirch-Gruppe kommen sollte, seien alle Alternativen im Einzelnen zu prüfen, sagte Felder: „Eine Bürgschaft von Bund und Ländern ist dann natürlich auch eine Möglichkeit, die ernsthaft diskutiert werden muss“. Gleichwohl zeigte sich der Hertha-Sprecher davon überzeugt, dass binnen kürzester Zeit ein anderer Anbieter die Fernsehrechte übernimmt, wenn auch nicht in gleicher Höhe. „Der worst case“, sagte Felder der taz, besteht nicht darin, dass wir keine Fernsehgelder mehr bekommen, sondern etwas weniger.“

Der Pressesprecher des Zweitligisten FC Union, Lars Töffling, mahnte unterdessen eine gemeinsame Lösung aller Bundesligavereine an. Zwar liege der Anteil der Kirch-Gelder am Union-Etat bei 50 Prozent. Dennoch, so Töffling, gebe es keine Notfallplanung. „Hier sitzen 36 Vereine in einem Boot. Da wird es keine Union-Lösung, sondern eine gemeinsame Lösung geben.“

Auch Töffling zeigte sich überzeugt, dass im Falle einer Kirch-Insolvenz bald ein anderer Anbieter einspringen wird. „Ich kann mir kaum vorstellen, dass es in Deutschland keinen Fußball im Fernsehen geben wird.“ Zu Forderung nach eventuellen Bürgschaften der öffentlichen Hand sagte Töffling, man wolle sich nicht dem Vorwurf aussetzen, auf Kosten der Steuerzahler den Profifußball am Leben zu halten. WERA

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