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Sechs für Lange

Einen Tag vor Ferienbeginn bekommt heute der Schulsenator persönlich von „besorgten Hamburger Eltern“ ein vernichtendes Zeugnis überreicht. „Haushaltslehre und Planung: Geringe Sach- und Zahlenkenntnisse“, heißt es in dem Giftblatt. Auch für Politik, Sport, Arbeitslehre und Gemeinschaftskunde gibt es eine glatte sechs. Und in „Glaubwürdigkeit“ habe er „keine Leistung erbracht“.

„Rudolf Lange wurde im September 2001 mit großer Zuversicht in die Hamburger Schulbehörde aufgenommen“, heißt es in den anschließenden Bemerkungen zum Arbeits- und Sozialverhalten. Leider seien seine Leistungen „hinter allen Erwartungen“ zurückgeblieben. So habe sich schnell gezeigt, dass Lange kaum in der Lage sei, Verantwortung für Bildung zu übernehmen. „Schnelle, unüberlegte Entscheidungen, sowie mangelnde Recherche“ kennzeichneten zudem seine Arbeitsweise. Besonders im „Sozialverhalten“ zeige der Schüler große Mängel. Er gehe kaum auf kompetente Äußerungen ein und trage „nur wenig zur Problemlösung bei“. Und bei Aufgaben, die ihm keinen Spaß machten, „fehlte der Schüler oft unentschuldigt“, heißt es in Anspielung auf wichtige Bürgerschaftsausschußsitzungen. Fazit: „Es besteht großer Gesprächsbedarf“.

Unterdessen sind die 32 Gesamtschul-Schulleiter mit ihrer „Remonstration“ gegen die von Lange verordnete 10 prozentige Stellenkürzung in die zweite Instanz gegangen. Wie berichtet, hatten diese am 19. Juni die Umsetzung verweigert und bei ihrem direkten Vorgesetzten in der Bildungsbehörde Bedenken angemeldet. Nachdem dieser sie zurückgewiesen hat, landete die erneute „Remonstration“ nun bei Landesschulrat Rainer Schmitz. Hält der die Kürzunganweisung ebenfalls aufrecht, müssen die Beamten sie umsetzen, tragen aber nicht die Verantwortung. KAJ

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