: der fall
E.ON & Ruhrgas
Deutschlands zweitgrößter Stromproduzent E.ON (früher Veba und Viag) will den größten einheimischen Gasversorger, die Ruhrgas AG, komplett übernehmen. E.ON hat die Genehmigung, die das Bundeskartellamt abgelehnt hat, bei Bundeswirtschaftsminister Werner Müller beantragt. Der fusionierte Konzern wäre das größte Strom- und Gasunternehmen Europas (siehe Grafik).
Ruhrgas ist unter anderem mit 5 Prozent am russischen Gaslieferanten Gazprom beteiligt, dem größten Gasproduzenten der Welt. Noch ist der Zusammenschluss nicht in trockenen Tüchern. Konkurrenzunternehmen wie der Aachener Energiehändler Trianel wollen beim Oberlandesgericht Düsseldorf beantragen, die Firmenehe zu verhindern. Ein Argument: Weil Wirtschaftsminister Werner Müller früher selbst bei der Veba beschäftigt war, hätte sein Haus wegen der Gefahr der Befangenheit die Entscheidung an ein anderes Ministerium abgeben müssen. Die Fusion wird die letzte große Tat von E.ON-Chef Ulrich Hartmann als Vorstand sein. Seine Nachfolge wird zum Mai 2003 der heutige Vorsitzende der E.ON-Logistik-Tochter Stinnes, Wulf Bernotat (53).
KOCH
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