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schills politanfängerDesperados des Kleinbürgertums

Es gibt doch Anlass, sich auf den 22. September zu freuen. Stoiber zum Trotz. Denn dann haben die HamburgerInnen das erste Mal die Gelegenheit, über Herrn Schill und seine Truppe ein Wahlvotum abzugeben. Und nach den Vorstellungen, die die Schill-Partei in den letzten Tagen und Wochen abgegeben hat, kann es nur desaströs für die Partei Rechtsstaatlicher Offensive ausfallen - wenn die WählerInnen sich einen Funken Restverstand bewahrt haben.

Kommentar von PETER AHRENS

Per Taxi und Telefon werden die Mitglieder zusammen geholt. Als KandidatInnen für das bedeutendste deutsche Parlament bewerben sich Sonderlinge und Politdilettanten, die den Bundestag am liebsten als Bühne ihrer Profilneurosen genutzt hätten. Gewählt wurden dann zwar doch diejenigen, die schon politische Erfahrung aufweisen, doch auch dem Vorsitzenden muss klar sein: Seine Partei ist Auffangnetz für die politischen Desperados des Kleinbürgertums. Die Mitglieder sind Menschen, mit denen kein Staat und auch keine Partei zu machen ist.

Schill selbst weist stets jeden Vergleich mit dem Werdegang der Statt Partei zurück. Wer am Wochenende die Bewerberkür mitverfolgt hat, wer sich diese Männer und Frauen angesehen hat, die das Schill-Parteileben mitgestalten, der muss ihm Recht geben. Dagegen war die Statt Partei des Markus Wegner geradezu ein Ausbund der pragmatischen Vernunft.

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