: Liebe klebt nicht
Tourismus-Chef kritisiert Love-Parade-Organisatoren: Zu wenig Werbung für den Massenrave am Samstag
Wenige Tage vor der 14. Love Parade hat Berlins Tourismuschef Hanns Peter Nerger den Organisatoren des Techno-Umzugs Mängel bei der Vermarktung vorgeworfen. „Ich weiß nicht, ob es ausreicht, wenn man in Berlin ein paar Plakate klebt“, sagte Nerger. Angesichts der Absage einiger Wagenbetreiber und der schwieriger gewordenen Suche von Sponsoren warnte er: „Auch Veranstaltungen wie die Love Parade folgen keinem Automatismus.“ Die Organisatoren stünden im Wettbewerb mit anderen Ereignissen und müssten sich wie jeder andere Veranstalter um Gäste bemühen. Dies vermisse er bei der Parade.
Nerger wollte keine Prognose zur erwarteten Gästezahl am kommenden Samstag abgeben. Noch vor einer Woche hatte die Berlin Tourismusmarketing GmbH (BTM) erklärt, sie rechne mit einer Million Ravern. Auch der größte Techno-Umzug der Welt leidet nach Ansicht Nergers unter der derzeitigen wirtschaftlichen Lage. „Die Menschen sparen ihr Geld, Reiseausgaben für das mittlere Preissegment gehen zurück“, sagte er. Im Gegensatz zu früheren Jahren sind in Berlin eine Woche vor der Parade noch Hotel- und Pensionszimmer in allen Kategorien zu haben.
„Dieses Jahr ist alles ruhiger“, sagte Nerger. Dennoch könne man mit einer Menge Spontan-Gästen rechnen. „Das hängt alles vom Wetter ab“, sagte Nerger. „Die Gäste aus einem Umkreis von 175 Kilometer Entfernung entscheiden sich viel kurzfristiger als früher. Die fahren los, wenn sie wissen, dass die Sonne scheinen wird.“ Nach seiner Schätzung kommen 25 Prozent der Raver aus dem näheren Umkreis Berlins.
Für die Städtewerbung im Ausland ist die Love Parade nach wie vor ein bedeutender Faktor. „Da bekommen alle leuchtende Augen“, sagte Nerger. Wie viele Menschen allerdings eigens zum Tanz im Tiergarten aus dem Ausland anreisen, ist unklar. DPA
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen