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Müll gegen Essen

BRASILIEN: Curitiba, die Hauptstadt des südbrasilianischen Bundesstaats Parana, ist eine Vorzeigestadt zur umwelt- und sozialverträglichen Stadtentwicklung. Seit über dreißig Jahren arbeiten die BewohnerInnen gemeinsam mit der Verwaltung und dem Internationalen Rat für lokale Entwicklungshilfe (www. iclei.org) an der Verbesserung der Lebensbedingungen in ihrer 1,6-Millionen-Metropole. Die Stadt hat ein ausgedehntes öffentliches Busnetz geschaffen, Radwege ausgebaut, viele Parks angelegt und in den letzten Jahren anderthalb Millionen Bäume gepflanzt. Siebzig Prozent des Abfalls werden wiederverwertet, die Armen erhalten Bustickets und Lebensmittel, wenn sie ihren Müll zentral sammeln. Das Geld aus der Müllsammlung fließt in Sozial- und Gesundheitsprogramme, die Rate der Infektionskrankheiten liegt heute weit unter dem Landesdurchschnitt. Die Bevölkerung hat sich in Curitiba seit 1974 verdoppelt, der Autoverkehr ging um dreißig Prozent zurück, und Curitiba hat heute die sauberste Luft aller brasilianischen Städte. Das Einkommen liegt pro Kopf um 66 Prozent höher als im Landesdurchschnitt. Erreicht hat das eine engagierte Koalition um den langjährigen Bürgermeister Jaime Lerner, der inzwischen Gouverneur von Parana ist.

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