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Frauen verdienen deutlich weniger

Eine Studie des Statistischen Bundesamts belegt auch für 2001 die andauernde Lohndiskriminierung

BERLIN taz ■ Frauen verdienen immer noch fast ein Drittel weniger als ihre männlichen Kollegen. Das teilte gestern das Statistische Bundesamt bei der Vorstellung einer Studie mit. Danach haben im Jahr 2001 Frauen im produzierenden Gewerbe durchschnittlich 26 Prozent weniger, im Handels- und Dienstleistungsgewerbe sogar 30 Prozent weniger verdient. Der Verdienstabstand hat sich damit in den letzten Jahren nicht verändert.

„Frauen sind häufiger in Branchen mit geringeren Verdiensten tätig“, erklärte Birgit Frank-Bosch vom Statistischen Bundesamt den Unterschied. Dazu kämen Unterschiede beim Alter, der Dauer der Ausbildung oder der Unternehmenszugehörigkeit. Frauen würden eher Jobs annehmen, die nicht ihrer Qualifikation entsprechen. Und eine Vielzahl von Frauen steige wegen Kindern zumindest zeitweise aus dem Beruf aus.

Dass die ungleichen Verdienste strukturell bedingt sind, lässt sich an den Zahlen der neuen Bundesländer sehen: Verdienten Frauen in Westdeutschland 1991 noch bis zu 34 Prozent weniger als Männer, veränderte sich der Einkommensunterschied in den ostdeutschen Bundesländern von 1991 bis 2001 nur geringfügig von 25 auf 23 Prozent. „In Ostdeutschland haben schon immer mehr Frauen gearbeitet“, erklärt das Frank-Bosch.

Für die Untersuchung befragte das Statistische Bundesamt mehrere tausend Betriebe und verglich die Einkommen männlicher und weiblicher Mitarbeiter. Nicht untersucht wurde die Frage, ob Frauen in gleichen Positionen weniger verdienen als männliche Kollegen. ANN

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