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Ausgeraucht?

Der Ostberliner Tabakladen in der Chausseestraße steht vor dem Aus. Schon Biermann und Castro kauften hier ein

So gut wie jeder ostdeutsche Zigarren- und Pfeifenraucher kennt den Laden. In der Chausseestraße, gleich neben dem früheren Wohnhaus von Bertolt Brecht, gab es Rauchutensilien, die sonst nirgends in der DDR erhältlich waren: echte Meerschaumpfeifen, holländischer Tabak oder eine handgerollte Havanna. Das 1911 gegründete Geschäft mit dem original erhaltenen Interieur befindet sich heute in vierter Generation im Familienbesitz – und steht wieder einmal vor dem Aus.

Schuld sind dieses Mal neben der allgemeinen Krise des Handels vor allem Straßenbauarbeiten direkt vor der Haustür, die dem Besitzer Wolfgang Janke einen dramatischen Umsatzeinbruch bescherten. Zigarrenläden mit klimatisierten Humidoren in bester Berliner Einkaufslage sind eine zu starke Konkurrenz für das Traditionsunternehmen – während der Blütezeit des Ladens gehörten Manfred Krug, Wolf Biermann und der letzte DDR-Ministerpräsident Lothar de Maiziere genauso zu den Kunden wie Fiedel Castro.

Janke hat an den Wirtschaftssenator geschrieben und um Hilfe gebeten. „Rechtlich verpflichtet sind die nicht“, weiß der frühere Immobilienmakler, „aber Entgegenkommen wurde signalisiert.“ Unterschriftenlisten liegen aus, die den Erhalt des Ladens zum Ziel haben. DPA

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