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KirchMedia pokert mit sich selbst

Weil ARD und ZDF für die Bundesliga-Zweitverwertungsrechte nicht genug bezahlen wollen, droht nun die dritte Reihe

MÜNCHEN rtr ■ Die insolvente Filmgesellschaft KirchMedia will die Zweitverwertungsrechte für die Fußball-Bundesliga möglicherweise an ihren defizitären Sportsender Deutsches Sportfernsehen (DSF) vergeben. Damit stünden Sendungen der öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF wie zum Beispiel „Das Aktuelle Sportstudio“ zur Disposition.

„Wir überlegen, Zweitverwertungsrechte für die Fußball-Bundesliga an das DSF zu vergeben“, sagte KirchMedia-Geschäftsführer Heinz-Joachim Ziems gestern. ARD und ZDF seien mit reduzierten Preisvorstellungen an KirchMedia herangetreten, die auch das DSF bieten könne. „Dann muss man sich schon fragen, warum behält man die attraktiven Rechte nicht im Haus und wertet das DSF damit auf“, sagte Ziems. Zumal die Deutsche Fußball Liga (DFL) eine Option auf die Übernahme von 25 Prozent am DSF habe und somit auch an einer starken Fußball-Plattform interessiert sei.

KirchMedia hatte nach einem harten Verhandlungspoker Ende Juni von der DFL trotz des Insolvenzverfahrens den Zuschlag für die Rechte an der Fußball-Bundesliga für die nächsten beiden Spielzeiten erhalten. Bereits ausgehandelt sind Ziems zufolge der Verkauf der Pay-TV-Rechte an den Sender Premiere und der Erstverwertungsrechte an den hauseigenen Sender Sat.1. Wie in der vergangenen Saison werden demnach die Spiele der Ersten Bundesliga auf Premiere live übertragen. Sat.1 kann in der Sendung „ran“ die ersten Bilder eines Fußballwochenendes im frei empfangbaren Fernsehen zeigen – am Samstagabend ab 18 Uhr. Die Zweitverwertungsrechte hatten bisher ARD und ZDF, die Ausschnitte von Spielen in ihren Nachrichten „Tagesschau“ und „Heute“ und in Sportmagazinen zeigten. Auch das DSF könne Sendungen wie „Das Aktuelle Sportstudio“ oder die Sportmagazine der Dritten Programme der ARD machen, sagte Ziems. Die Kurzberichterstattung in den Nachrichten bei ARD und ZDF sei aber nicht in Frage gestellt.

Über die Zukunft des DSF, das seit Jahren Verluste schreibt, war in der Vergangenheit spekuliert worden. Nach dem eingeleiteten rigorosen Sparkurs werde das DSF aber sicher 2003 schwarze Zahlen schreiben und solle als Teil von KirchMedia erhalten bleiben, so Ziems.

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