: NudistInnen in Selbstzeugnissen
Grundsätzlich gilt: Man geht nicht auf ein FKK-Gelände, um sich nackt zu zeigen, sondern um nackt zu „sein“. Apropos „zeigen“: Was hat man(n/frau) denn zu zeigen, was andere nicht haben? Nennt mir doch bitte Beispiele, denn ich weiß keine. (…) Man kann noch so oft sagen, dass der Körper an sich in der Freikörperkultur nicht gesehen wird, sondern stets nur der Mensch, der in ihm steckt. Die Frauen glauben es einfach nicht.
Heute stellen wir besondere Fröhlichkeit dort fest, wo Menschen viel Sonnenlicht auf ihrer Haut genießen können: im Süden, am Mittelmeer, in Afrika, in Südamerika. In der Gegenwart, wo String-Badebekleidung zum Alltag gehört, tritt die medizinische Betrachtung des Nacktbadens in den Hintergrund.
Befürwortet wird insbesondere der unbekleidete Aufenthalt im Freien (nur bei entsprechenden Temperaturen!), zum Beispiel bei Sport und Spiel und in anderen geeigneten Umgebungen sowie beim Schwimmen im Hallenbad (FKK-Schwimmstunden). Das Zusammensein nackter, junger Menschen beiderlei Geschlechts bei Sport und Spiel fördert ein gesundes Sexualverhalten und den Abbau geschlechtsspezifischen Rollenverhaltens.
Längst hat sich der zwanglose Nackttreff herumgesprochen. Brigitte kommt aus Mönchengladbach. Die Altnudistin schwärmt von der „tollen Gemeinschaft“ und schwört: „Bei uns geht’s züchtiger zu als am Textilstrand.“ Mit Sexualität habe „das Ganze hier rein gar nichts zu tun“. Einziges Tabu ist das Anbaggern untereinander.
(„Hüllenlose Freiheit“, www.nrz.de)
Es gibt auch FKK-Freunde, die weisen alle sexuellen Gedanken weit von sich. Aber auch das ist mit Sicherheit falsch. Der Mensch ist ein sexuelles Wesen – das bleibt er auch, wenn er FKK betreibt! Aber erotische Anziehung, eine sexuell anheizende Atmosphäre entsteht immer durch die Situation, niemals allein durch Nacktheit!
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