: Bezirksamts-Chef unter Verdacht
Disziplinarische Vorermittlungen gegen den Leiter des Bezirksamts Altona, Uwe Hornauer (SPD), hat gestern Justizsenator Roger Kusch (CDU) bestätigt. Gegenstand der am 24. Juli eingeleiteten Prüfung sei die Frage, ob Hornauer sich bei einem Grundstücksgeschäft „rechtzeitig genug für befangen erklärt“ habe. Die für gestern vorgesehene formelle Bestätigung Hornauers für weitere sechs Amtsjahre hat der Senat deshalb auf den 13. August verschoben. Zwei Tage später endet offiziell die erste Amtsperiode des Bezirksbürgermeisters. Am 25. April war der Jurist in der Bezirksversammlung von SPD, GAL und FDP gegen die Stimmen von CDU und Schill für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt worden.
Hornauer steht im Verdacht, so Kusch gestern, „in unangemessener Weise Einfluss auf den Verkauf einer städtischen Immobilie genommen“ zu haben. Aus den Unterlagen ergebe sich, dass der Vorgang bereits seit etwa einem Jahr aktenkundig sei. Der Bezirksamtsleiter habe aber die Angelegenheit erst im Juni an das Liegenschaftsamt der Finanzbehörde zur Entscheidung weitergeleitet. Hornauer bestätigte Verhandlungen über eine Immobilie in Altona, an der eine persönliche Freundin interessiert gewesen sei. „Gerade deshalb“ habe er sich ja für befangen erklärt und die Hoheit über das Verfahren abgegeben. Er gehe davon aus, dass die Prüfung ergeben werde, dass er korrekt gehandelt habe. SMV
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