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Erneut Selbstmordattentat in Jerusalem

Attentäter getötet, sechs Israelis verletzt. Neue Gewaltakte im Westjordanland nach kleinen Zeichen der Entspannung

JERUSALEM rtr ■ Ungeachtet erster Anzeichen einer Annäherung zwischen Israelis und Palästinensern hat sich erneut ein Selbstmordattentat in Jerusalem ereignet. Der mutmaßlich palästinensische Attentäter sprengte sich gestern nach Polizeiangaben in einem Imbisslokal in der Innenstadt in die Luft und verletzte dabei mindestens sechs Menschen.

„In dem Augenblick, als er hereinkam, kam es zur Explosion“, sagte der Jerusalemer Polizeichef Mickey Levy. Bei weiteren Gewaltausbrüchen hatten israelische Soldaten Armeeangaben zufolge zuvor einen Palästinenser getötet, der einen Siedler im Westjordanland niedergestochen hatte. In dem Dorf Dschammain erschossen Palästinenser zwei jüdische Siedler.

Palästinensische Extremisten hatten Israel nach dem Luftangriff auf ein Wohnviertel in Gaza-Stadt in der vergangenen Woche mit Vergeltung gedroht. Bei dem Angriff waren 15 Menschen, darunter der Militärchef der radikalen Gruppe Hamas, Salah Schehada, getötet worden.

Die neuen Gewalttaten ereigneten sich, einen Tag nachdem sich Israel für neue Sicherheitsgespräche mit den Palästinensern ausgesprochen hatte. Der israelische Verteidigungsminister Benjamin Ben-Elieser hatte am Montag ein Treffen mit dem palästinensischen Innenminister Abdel Rassak al-Jahja oder einem anderen hochrangigen Mitglied der Palästinenser-Regierung vorgeschlagen und damit die Hoffnung auf weitere Verhandlungen verknüpft.

Auch die USA wollen in der kommenden Woche Gespräche mit Vertretern der Palästinenser-Regierung führen.

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