:
Betr.: Zwangstest gegen Zuwanderung, taz hamburg vom 29. Juli 2002
Irres Vergnügen
Vielen Dank für das Interview. Ich hatte ein irres Vergnügen beim Lesen. Wenn Barth-Völkel gesundheitspolitischer Sprecher einer Regierungspartei werden kann, dann werde ich Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland!
Nein, um ehrlich zu sein,ein bißchen hat es schon weh getan, dass 20 Prozent der HamburgerInnen eine Partei mit so lustigen Ideen gewählt hat. Ich hoffe, dass dem Herrn das Interview wenigstens ein bisschen peinlich ist. Fabian Giglmaier
Betr.: Leserbrief von Katja Husen zum Elbebadetag und zum Leserbrief von Klaus Baumgardt, taz hamburg vom 26. Juli 2002
Medienmacht
Sehr geehrte Frau Husen!
Wieder einmal entdecke ich in der taz hamburg einen Leserinnenbrief, der von einer grün-alternativen Amtsträgerin verfasst wurde. Ah, die GAL, könnte man sich da freuen, geistig noch rege. Wenn der Inhalt nicht immer der gleiche wäre: Die Partei macht Politik nach bestem Wissen und Gewissen, und diese Zeitung kritisiert sie dafür. Eventuell ironisch, eventuell polemisch, eventuell sachlich. Übrigens genauso, wie sie mit allen politischen Gruppierungen in dieser Stadt umgeht.
Und ganz sicher kommt die Antwort als Leserbrief: Dass man das „gerade von der taz nicht erwartet“ habe, dass es „unsachlich“, „unrichtig“, „schlecht recherchiert“ oder in Ihrem Fall „hinterfotzig“ sei, was da geschrieben wurde. Ganz weit vorn war in diesen Fällen immer das Ortsgrüppchen Altona, das sich vor der Bürgerschaftswahl mehrmals darüber mokierte, dass es kein Wunder sei, wenn Schill gewählt werde, wenn sich nicht einmal die taz hamburg mit der Politik der GAL solidarisch erklärte (trotz dem Gemurkse, das die GAL in Bürgerschaft und Senat verbrochen hat), sondern sie auch noch kritisiere. Letztlich ist es genauso gekommen wie prognostiziert. Toll, was für eine Medienmacht diese Zeitung in Hamburg hat.
Frau Husen, der Elbebadetag war eine dick aufgetragene PR-Aktion. Gegen jene muss man immer ein gesundes Misstrauen aufbringen, schließlich möchte da jemand etwas verkaufen. Oft die Wahrheit. Die GAL macht mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit da keine Ausnahme. Nur misst sich der Wert politischer Arbeit nicht an der Qualität von Pressemitteilungen, sondern an dem, was tatsächlich geleistet wird. Und auch das muss durchaus kritisch gewürdigt werden. Selbst wenn die lichtheiligen Gutmeinenden von der GAL dahinterstecken.
Die Grünen sind in unserem Parteiensystem noch nicht überflüssig. Aber sie arbeiten seit einiger Zeit doch ganz heftig daran. Und dass Sie bislang die taz nicht abonniert haben, sondern anscheinend die FR, ist Ihre ganz persönliche Sache. Über diese Information habe ich mich allerdings gefreut. Schließlich hat jede Zeitung die Leserin, die sie verdient. Eberhard Spohd (Ex-Redakteur der taz hamburg)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen