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Ende der Eiszeit in Sicht

Motta-Mutter Nestlé will bis zum Jahresende Eisfabrik in Schwanewede dicht machen. 340 Arbeitsplätze sind in Gefahr. Jetzt soll ein neuer Käufer für das Werk her

Lion Cup, Kluten oder After Eight – so heißen die Stars der Motta-Eisfabrik in Schwanewede. Noch – die Motta-Mutter Nestlé plant, das Werk mit seinen 340 Mitarbeiter zum Jahresende dicht zu machen. In Schwanewede wird seit 1936 Eis produziert. „Die Stimmung ist beschissen“, sagteRolf Köster vom Gesamtbetriebsrat – und stellte gestern auf einer Betriebsversammlung den Rettungsplan für Schwanewede vor. Köster: „Wir suchen nach einem neuen Besitzer. Vielleicht wollen wir auch eine Beschäftigungsgesellschaft gründen.“ Mit einigen Interessenten sei schon Kontakt aufgenommen worden.

„Wir sind offen für Gespräche“, betonte Motta-Geschäftsführer Hans-Heiner Schölermann. Allerdings sehe er kaum Chancen für einen Verbleib der Eisproduktion in Schwanewede. Wenn es Käufer gebe, sei es deshalb „nicht mal entscheidend. ob sie aus der Lebensmittelbranche kommen“, betonte der Motta-Chef. Der Umsatz auf dem deutschen Eismarkt sei seit 1999 um 13 Prozent eingebrochen. Nachdem Nestlé Anfang des Jahres Schöller übernommen hat, läge die Auslastung der insgesamt vier Werke nur noch bei 33 Prozent. Schölermann: „Deshalb mussten wir uns konzentrieren.“ Auch das Werk in Prenzlau (80 Jobs) wird dicht gemacht.

Bürgermeister Harald Stehnken gehört ebenso zu den Verzweifelten. Wenn der Rettungsplan fehlschlägt, dürften nicht nur viele der oftmals ungelernten Motta-Mitarbeiter auf der Straße stehen. „Dann sitze ich auch noch auf einem Grundstück, dass ich vor kurzem für eine angebliche Werks-Erweiterung gekauft habe.“ Kosten: 2 Millionen Mark. Stehnken: „Sowas treibt einem die Wut in den Kopf.“ ksc

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