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Klarmachen zum Wechsel

Die Bremer JU setzt beim kommenden Wahlkampf nicht nur auf Kondome und Lakritze

„Bäum dich auf. Mach dich stark. Sei schwarz“, steht auf den Kondomen, mit denen die Bremer Junge Union (JU) ins Rennen um den 22. September einsteigt. Natürlich wollen die JUler auch noch Beutelchen mit Espresso-Mehl („der starke Schwarze mit dem hellen Kopf“, dazu ein Foto von Edmund Stoiber) sowie Haribo-Lakritzschnecken an ihren Info-Ständen verteilen. Aber: Die Junge Union setzt bei ihrer gestern vorgestellten Kampagne nicht nur auf Party-Politik – wie so manche Großen.

„Klarmachen zum Wechsel“ heißt der Claim, den sich die JUler auf ihre selbstgebastelten Poster geschrieben haben. Plakatiert wird eine JU-Viererbande in Poloshirts auf einer Jacht. Der Auftritt ist konservativer als der von Fraktionschef Jens Eckhoff – aber nicht ohne Inhalte.

Immerhin habe man sich schon vor den Pisa-Ergebnissen für mehr Schulvielfalt in Bremen eingesetzt, betont JU-Chef Claas Rohmeyer, der auch bildungspolitischer Sprecher seiner Partei ist. Und auch zur „Neubürgeragentur“, die die Einwohnerzahl Bremens steigern soll, hätten die Jung-CDUler viele Anstosse gegeben. „Bei der Zuwanderungspolitik haben wir gepusht und viel im Landesverband bewegt“, meint Catrin Hannken, die auf Platz 3 der Landesliste für den Bundestag gelandet ist.

So weit vorne landete zwar vor ihr noch kein Bremer JU-Mitglied, aber nach Berlin wird es die 29-jährige Juristin wohl kaum schaffen – wie die Nummer 2 auf der Liste, der Bremerhavener Michael Teiser. Einzig für CDU-Landeschef Bernd Neumann scheint derzeit das Ticket in den Reichstag sicher. Rohmeyer: „Ich hoffe auf ein Ergebnis von 32 Prozent plus x.“ 1998 war die Bremer CDU auf 25,4 Prozent der Zweitstimmen angesackt – minus 4,8 Prozent im Vergleich zu 1994. ksc

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