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Hauch von Luxus

Im Zuckermuseum lässt sich seinen süßen Leidenschaften frönen

Zuckermuseum, Amrumer Straße 32, Wedding. Montag bis Donnerstag von 9 bis 16.30 Uhr. Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Kostenlose Führungen: sonntags um 11.30 Uhr. Eintritt: 3 Euro

Rohstoffe bilden die Grundlage für unsere Gesellschaft. Ohne Öl fährt kein Auto, ohne Wasser sprudelt kein Whirlpool. Es gibt jedoch einen Rohstoff, der wie kein anderer für Genuss steht. Für Kaffee, Tee, Schokolade und vor allem Alkohol: Zucker. All diese Leckereien wären ohne das weiße Gold undenkbar. Dabei sind wir nicht mal auf den industriell produzierten Zucker angewiesen. Umso schöner, dass es ihn trotzdem massenhaft gibt. Erst mit dem Löffel Zucker avancierte beispielsweise der Kaffee zum Lieblingsgetränk der Massen. Ungesüßt konnte das bittere schwarze Gesöff die Europäer vorher kaum begeistern. Zucker ist das Fundament für die Überflussgesellschaft. Nur mit Zucker kann Kaffee so aufgepeppt werden, dass er als Ersatz für ganze Mahlzeiten herhalten kann. Eine absolute Notwendigkeit für eine schnelllebige Epoche wie die unsere. Aber die praktische Anwendung geht weit über das Süßen von Kaffee hinaus. In den Fünfzigern diente Zuckerwasser den Rockern etwa als probater Haarfestiger. Längere Erklärungen und Ausführungen zu Zucker hingegen erhält man selten. Wenn, dann sieht sich der Zahnarzt zu einem tadelnden Vortrag genötigt. Wirklich umfassende Informationen rund um das Luxuselixier bietet jedoch eine Einrichtung der TU: das Zuckermuseum. Das spektakulärste Schaustück für Stadtbewohner ist eine echte Zuckerrübe. Die ist allerdings hinter Glas und darf nicht angefasst werden. CHB

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