: Exaktionäre am neuen Ruder
Die SuperNatural AG übernimmt Düsseldorfer Filiale der insolventen Oekoland AG
Ein Teil der Geschäfte der insolventen Oekoland AG wird von der SuperNatural AG, Bonn, fortgeführt. Zu ihrer Gründung hatten sich ehemalige Oekoland-Aktionäre zusammengetan und die erforderliche Kapitalerhöhung „erfolgreich abgeschlossen“, erklärte der neue Vorstand, Andrew Murphy. Zur Aufstockung des Kapitals um 290.000 auf 390.000 Aktien zum Stückpreis von einem Euro wurden weitere ehemalige Oekoland-Eigner sowie institutionelle Anleger angesprochen. Mit dem Geld wolle man die Oekoland-Filiale Düsseldorf jetzt unter der Leitung von Ex-Oekoland-Vorstand Martina Mestwerdt weiterführen. Man werde den „bisherigen Mitarbeitern der Filiale den Erhalt ihres Arbeitsplatzes anbieten“. Die Eröffnung einer weiteren Filiale, ebenfalls in Nordrhein-Westfalen, ist für Herbst geplant. Der SuperNatural-Vorstand Murphy ist Öko-Investoren bekannt als Analyst des Bonner Research-Teams Murphy & Spitz. Zur Wahrnehmung einer Doppelfunktion wird ihm der neue Posten allerdings kaum Zeit lassen: „Ich werde mich zu 100 Prozent auf die Vorstandsarbeit und das operative Geschäft konzentrieren.“ Ob es womöglich zu einer weiteren Kapitalerhöhung kommt oder gar zu einem Börsengang, wollte Andrew Murphy zur Stunde nicht sagen: „Die Anleger von Oekoland sind frustriert, ihnen wurde immer sehr viel versprochen, was dann nicht zu halten war.“ Deshalb wolle man das Geschäft zunächst auf solide Füße stellen, die Gewinnzone wird schon im nächsten Jahr erwartet. „Dann sehen wir weiter“, so Murphy. Immerhin: Die derzeitigen Aktionäre haben einvernehmlich und vorsorglich eine „Lockup“-Klausel unterschrieben. Damit ist ihnen im Falle eines Börsengangs der rasche Aktienverkauf („Kasse machen“) innerhalb eines Jahres verwehrt. A. LOHSE
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