: Belgrad trotzt den USA
Vertrag über Nichtauslieferung von US-Bürgern an Strafgericht von Jugoslawiens Präsident abgelehnt
BELGRAD dpa ■ Jugoslawiens Präsident Vojislav Koštunica lehnt ein bilaterales Abkommen mit den USA über Nichtauslieferung von US- Bürgern an den Internationalen Strafgerichtshof (ICC) ab. Das wäre eine ernsthafte „Untergrabung“ des internationalen Rechtssystems, sagte Koštunica der Nachrichtenagentur Tanjug gestern. Ein US-Beauftragter soll nach Medienberichten der Belgrader Regierung im September ein bilaterales Abkommen zur Unterzeichnung vorlegen.
Die USA wollen verhindern, dass ihre Staatsbürger wegen Kriegsverbrechen oder Völkermord belangt werden können. Die US-Regierung strebt deshalb zweiseitige Abkommen zur Nichtauslieferung mit möglichst vielen Staaten an. Ländern, die die Zusage verweigern, droht Washington nach amerikanischen Presseberichten mit dem Entzug von Militärhilfe. Israel und Rumänien haben bereits entsprechende Abkommen mit den USA unterzeichnet.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen