Erster Schultag

Morgen beginnt ein neues Schuljahr. Eines mit weniger Lehrern und vielen politischen Vorhaben. Eine kleine Umfrage unter Hamburger Schulleitern

Heute ist der letzte Ferientag und morgen beginnt ein Schuljahr, für das Lehrer, Gewerkschaften und politische Opposition absolutes Chaos vorausgesagt haben. Die Lehrer diskutieren schon seit Montag, wie Turboabi, Stellenkürzungen und dritte Sportstunde in ihrer Schule umgesetzt werden können.

An den meisten Schulen stehen die Stundenpläne, „ich habe erfahren, dass die fünf Lehrer kommen, die wir brauchen“, sagt zufrieden Helmut Kittlitz, Schulleiter des Gymnasiums Oldenfelde. Wie man mit weniger Lehrern den gleichen Unterricht machen kann, auch dafür wurden Lösungen gefunden. Werner Stolpe, Schulleiter der Gesamtschule Bahrenfeld und Vorsitzender der Vereinigung Hamburger Schulleiter, hat zwar an seiner Schule kein Hallenproblem mit der dritten Sportstunde, „aber landesweit ist es dramatisch“. Denn viele Schulen haben bisher schon ihre Hallen mit zwei Klassen besetzen müssen.

Die Folgen der angeordneten Versetzungen von etwa 150 Gesamtschullehrern werden sich in Gänze erst in den kommenden Monaten zeigen: „Weil die Landeplätze noch nicht alle feststehen, werden wohl 60 Kollegen erst zum 1. Februar versetzt“, sagt Gina Schmidt vom Personalrat Gesamtschulen. Wegen der Stellenkürzungen werde es Oberstufenkurse mit 32 bis 35 Schülern in Kernfächern wie Englisch und Deutsch geben: „Das ist eine Ohrfeige für die Schüler.“

Ingrid Gröpl vom Personalrat Gymnasien berichtet von einem Schulleiter, „der rumgeht und fragt, wer bereit ist, über die Pflichstundenzahl hinaus zu unterrichten“, weil die Schule bereits mit einer Stelle zu wenig startet. Für das Abi nach 12 Jahren lägen außerdem noch immer keine Lehrpläne vor.

Direktkandidaten der GAL fahren deshalb morgen mit dem „GAGA-Mobil“ zu Eimsbütteler Schulen und protestieren gegen die „FDP-Schulmisere“. san