: AKW Brunsbüttel Fehlkonstruktion
Nach 16 Jahren wurde jetzt entdeckt, dass der Atomreaktor Brunsbüttel eine Fehlkonstruktion ist. Im AKW liege „ein Planungsfehler in der Steuerung der Notstromversorgung vor“, gab gestern der grüne Staatssekretär im schleswig-holsteinischen Energieministerium, Wilfried Voigt, bekannt. Dadurch würden in einem Notfall nicht alle Sicherheitssysteme in vollem Umfang zur Verfügung stehen. Dies sei, so Voigt, „ein Mangel aus der Zeit der Errichtung“ des 1976 in Betrieb gegangenen Atommeilers.
Der „Geburtsfehler“ wurde erst jetzt bei einer Totalinspektion des abgeschalteten Meilers bemerkt, bei der immer mehr Schwachstellen zu Tage gefördert werden. Die Stilllegung und Untersuchung des Reaktors hatte das Ministerium am 18. Februar durchgesetzt. Damals war bekannt geworden, dass der Betreiber HEW eine Wasserstoffexplosion im Sicherheitsbehälter vom 14. Dezember 2001 zwei Monate lang nicht gemeldet hatte. Anfang voriger Woche wurde aufgedeckt, dass bereits vor etwa zehn Jahren eine erste Wasserstoffexplosion im Reaktor zu Schäden geführt hatte. Das Ministerium drohte an, „weiter auf Herz und Nieren zu prüfen“. SMV
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen