: Politiker aller Parteien auf dem Prüfstand
Am 31. August müssen Politiker auf der Veranstaltung „Meinungsbilder zur Agrarwirtschaft“ Position beziehen
Besonders in Wahlkampfzeiten ist es notwendig, Politikern etwas intensiver auf den Zahn zu fühlen, um ihnen Substanzielles zu entlocken. Denn mit ihrer Stimme treffen Wähler Entscheidungen, die manchmal Wegscheiden über Jahre bedeuten können.
Diese Tatsache hat sich das Aktionsbündnis Ökolandbau, ein Zusammenschluss von Institutionen und Verbänden aus dem Bereich des ökologischen Landbaus, des Umwelt- und Verbraucherschutzes, von Naturkosthandel und Tierschutz, der Kirchen und Gewerkschaften, zu Herzen genommen und Agrarpolitiker aller Bundestagsparteien für den 31. August nach Hannover eingeladen, um sie eingehend zu ihren Vorstellungen über eine zukünftige Agrarpolitik zu befragen. „Meinungsbilder zur Agrarwirtschaft“ heißt diese Politikerbefragung.
Im Mittelpunkt einer moderierten Fragestunde stehen die Themenkreise europäische Agrarpolitik und ökologischer Landbau, grüne Gentechnik, artgerechte Tierhaltung, Erhalt und Belebung der Kulturlandschaft sowie globale Ernährungssicherung. Eingeladen hat das Aktionsbündnis die Politiker Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen), Heinrich-Wilhelm Ronsöhr (CDU), Hans-Heinrich Sander (FDP), Heino Wiese (SPD) sowie Kersten Naumann (PDS).
Eingeleitet wird der Tag mit einer Vernissage. Karikaturisten aus ganz Deutschland waren eingeladen, ein Cartoon zur Agrarpolitik innerhalb des Wettbewerbs „Der goldene Dreschflegel“ einzureichen. Die offizielle Preisverleihung übernimmt Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast (Grüne). Sie hält eine Rede zum Thema des Tages. Ebenso trägt Felix Prinz zu Löwenstein, Vorstandschef von Naturland, zur „Zukunft des Ökolandbaus, wie wir sie uns vorstellen“, vor.
Vorbereitet wurde die mündliche Politikerbefragung durch einen Fragebogen, den jede Partei ausgefüllt an das Aktionsbündnis zurücksenden sollte. Mitorganisatorin Gerlinde Wiese: „Zuweilen vertritt ein und dieselbe Partei konträre Positionen. Das hat mich gewundert und muss auf der Veranstaltung geklärt werden.“
Ursprünglich geplant hatte das Aktionsbündnis einen breiter angelegten bundesweiten Bauern- und Verbrauchertag, der am gleichen Tag an gleichem Ort stattfinden sollte. Da im Vorfeld das notwendige Minimum von 25.000 Euro trotz Spendenaufrufs nicht zusammen kam, entschied das parteiübergreifende Gremium sich zur besagten Veranstaltung in kleinerem Rahmen. RICHARD ROMAN
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