piwik no script img

300 Euro teure Anthrax-Briefe

BERLIN rtr ■ Ein Reserveoffizier der Bundeswehr wurde gestern wegen eines vermeintlichen Milzbrandanschlags zu einer Geldstrafe von 300 Euro verurteilt. Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten sprach den 28-Jährigen der Störung des öffentlichen Friedens schuldig. Er hatte während eines Treffens mit Kameraden im Oktober 2001 in Berlin einen Prospekt mit der Aufschrift: „Dieser Prospekt enthält pures Anthrax! Alles Liebe, Euer Osama“ ausgelegt. Der Angeklagte bezeichnete dies im Rückblick reumütig als Dummheit. Damals habe er das Ganze für Satire gehalten. Die Milzbrand-Drohung hatte einen größeren Polizeieinsatz ausgelöst und für Unruhe in der Bevölkerung geführt, heißt es im Urteil. Nach Auskunft des Verteidigers hat die Bundeswehr mit dem arbeitslosen Reserveoffizier der Feldnachrichtentruppe gesprochen, sich bislang aber nicht von ihm getrennt. Mit dem Urteil entsprach das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Der Verteidiger hatte hingegen auf eine geringere Geldstrafe von 150 Euro plädiert.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen