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Flut vernichtet Ernte

Mit dem Hochwasser kommt der Hunger: In China, Kambodscha und Vietnam wird der Reis knapp, und Millionen fürchten um ihre Existenz

DONGTING-SEE/PNOMH PENH/HANOI afp/dpa ■ Heftige Regenfälle haben gestern erneut Millionen Menschen in Zentralchina um ihre Existenz bangen lassen: Nachdem es in den vergangenen Tagen trocken geblieben war, fielen vor Tagesanbruch in der Region um den Dongting-See 59 Millimeter Niederschlag. Besonders bedroht war die Stadt Wuhan mit mehr als 5 Millionen Einwohnern, wo tausende Helfer fieberhaft daran arbeiteten, Schutzwälle abzudichten und Dämme zu erhöhen. In Wuhan hatten die Behörden am Samstag den Notstand ausgerufen, nachdem der Jangtse 40 Zentimeter über die Hochwassermarke gestiegen war. Gestern stagnierte der Wasserstand in der Hauptstadt der Provinz Hubei mit 7,5 Millionen Einwohnern zunächst.

Für Dienstag oder Mittwoch wurden erneut stürmische Regenfälle rund um den Dongting-See vorausgesagt, der als Rückhaltebecken des Jangtse dient. Sollten die Dämme brechen, wären rund 10 Millionen Menschen in dem äußerst dicht besiedelten Gebiet bedroht, aus dem bereits 600.000 Menschen evakuiert wurden. Bislang sind bei den Überschwemmungen mehr als 1.000 Menschen ums Leben gekommen.

Auch in Kambodscha sind fast eine Million Menschen weiter vom Hochwasser bedroht; rund 450.000 wurden bislang evakuiert. Seit voriger Woche kamen mindestens 14 Menschen ums Leben, wie die Behörden mitteilten. Nach Angaben des Nationalen Komitees für Katastrophenmanagement begannen die Fluten gestern wieder zu sinken. Rettungskräfte und Soldaten verteilten Reis, Treibstoff und Zelte an die Not leidende Bevölkerung. Am Unterlauf des Mekong wird für Ende der Woche die Ankunft des Hochwassers erwartet. Ministerpräsident Hun Sen sprach von einer „katastrophalen Lage“ und bat die internationale Gemeinschaft um Hilfe.

Derweil rüsten sich im Nachbarland Vietnam rund 8 Millionen Menschen für mögliche Überschwemmungen, nachdem die Behörden vor einer ähnlichen Hochwasserkatastrophe wie vor zwei Jahren gewarnt hatten. Wegen überfluteter Reisfelder leiden bereits mehr als 310.000 Vietnamesen unter Lebensmittelmangel. Mehr als 700 Tonnen Hilfsgüter wurden in die betroffenen Regionen gebracht.

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