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Bäder verlängern den Sommer

Angesichts warmer Temperaturen ringen sich Bäderbetriebe durch, die Freiluftsaison bis Mitte September auszudehnen. Bäderchef Lipinsky: „Kundenorientierte Lösung“

Wenn die Sonne scheint, kommen selbst die sonst so kühl agierenden Berliner Bäderbetriebe (BBB) auf gute Gedanken. Aufgrund der anhaltend warmen Temperaturen hat am Dienstag der Aufsichtsrat der BBB entschieden, die Sommer- und Freibädersaison in der Stadt zu verlängern. Anstelle der üblichen Schließung bei der überwiegenden Mehrzahl der Freibäder zum 31. August 2002 bleiben diese nun bis zum 8. beziehungsweise bis zum 15. September dieses Jahres geöffnet.

Klaus Lipinsky, Vorstand der Berliner Bäderbetriebe, bewertete den Beschluss angesichts der „weiter anhaltenden Schönwetterperiode als kundenorientierte Lösung“. Am Montag hatte es noch in Pressemitteilungen geheißen, die Bäder machten trotz des warmen Wetters dicht, weil die Mitarbeiter und Bademeister am Ende der Freiluftsaison zurück in die Hallenbäder beordert würden. Lediglich das Strandbad Wannsee (das erst am 29. September schließt) und die privat betriebenen Sommerbäder in Lübars, Tegel und am Plötzensee sollten weiter geöffnet bleiben.

Verlängert werden die Öffnungszeiten nun für alle dreizehn städtischen Sommerbäder. Während in den Freibädern Mariendorf, Wilmersdorf, Müggelsee und an der Seestraße, am Olympiastadion, in Spandau-Süd, Pankow, Kreuzberg und Wernersee bis zum 15. September in den Becken geschwommen werden kann, wird in Staaken-West, dem Kinderbad Monbijou und in Jungfernheide eine Woche früher das Wasser abgelassen.

Die Verlängerung war im Aufsichtsrat gestern lange debattiert worden. Grundsätzlich seien verlängerte Öffnungszeiten der Freibäder „schwierig“ zu organisieren, sagte BBB-Sprecher Manfred Radermacher der taz. Sowohl die Unklarheiten beim Wetter als auch Dienstpläne, Urlaubsansprüche und die zusätzliche Öffnung der Schwimmhallen zu Beginn der Herbstmonate führten zu Planungsunsicherheiten und „Engpässen beim Personal“. Die BBB müssen sich, ob sie wollen oder nicht, bei den rund 1.000 Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes an die gesetzlichen Arbeitsrichtlinien halten, so der Sprecher.

Radermacher zeigte sich überzeugt, dass die Badegäste es den BBB danken werden, dass sie „Flexibilität“ dieses Jahr zeigten und mit „saisonalen Kräften“, etwa freiberuflichen Rettungsschwimmern, „diesmal nicht wie noch 2001 wieder baden gehen werden“. ROLF LAUTENSCHLÄGER

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