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Bosch-Siemens: Affäre Zyklon

Hausgerätehersteller tritt Rechte am Giftgasnamen ab – und entschuldigt sich

MÜNCHEN rtr/taz ■ Eilig hat die Bosch-Siemens Hausgeräte GmbH (BSH) den Markennamen Zyklon jetzt vom US-Markt zurückgezogen. Er hatte bei jüdischen Organisationen in den letzten Tagen massive Proteste ausgelöst. Den Markenstrategen war offenbar nicht aufgefallen, das der Name an das Nazi-Giftgas Zyklon B erinnert. Millionen von Menschen hat es in den Konzentrationslagern des Dritten Reiches das Leben gekostet.

Vor einem Jahr sicherte sich der Münchner Konzern in den USA die Rechte an den Namen X-Zyklon und Mixed-Zyklon für eine Reihe seiner Hausgeräte. Darunter auch Gasöfen. Eva Delabre, Sprecherin der BSH, sagte gestern der taz: „Wir bedauern es sehr, falls der Markenname jemanden verletzt haben sollte.“ Der Name sei von Technikern erfunden. Die hätten sich auf die Zyklontechnik, die Art der Luftströmung, bezogen. Mit dem Gas hätten sie den Namen nicht assoziiert. In Deutschland vertreibe die BSH seit Jahren Staubsauger unter dem ähnlichen Namen „Cyclon“. Das Unternehmen überlege nun allerdings, auch diesen Namen zu ändern.

Die Markenpanne blieb einige Zeit unentdeckt. Jetzt ist die Empörung umso größer: Das Unternehmen Siemens, dem BSH zur Hälfte gehört, beschäftigte während der NS-Zeit Zwangsarbeiter. Dass nun die Firmentochter eine solche Marke entwickle, sei ein sehr schwerwiegender Skandal, zitierte etwa der britischen Fernsehsender BBC Shimon Samuels, den Vorsitzenden der europäischen Abteilung des Simon Wiesenthal Centers. HG

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