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Bush freut sich: Karsai lebt

Nach Anschlag auf Karsai 18 Verdächtige verhaftet. Taliban als Drahtzieher vermutet

KABUL/ISLAMABAD afp ■ Einen Tag nach dem versuchten Mordanschlag auf Afghanistans Präsidenten Hamid Karsai haben die Behörden 18 Verdächtige verhaftet. Vermutlich gehe der Anschlag auf frühere Taliban-Kämpfer zurück, sagte ein Sprecher der Provinzverwaltung von Kandahar gestern. Das Attentat sowie der schwere Bombenanschlag in Kabul wurden international scharf verurteilt.

Bei den Verhafteten handelte es sich nach Angaben des Sprechers um einen Exsicherheitsbeamten der Provinzverwaltung sowie 17 seiner Mitarbeiter. Die Männer seien in ein Gefängnis gebracht worden, der Vorfall werde untersucht. Obwohl es keinen Hinweis darauf gebe, könne auch das Terrornetzwerk al-Qaida hinter dem Anschlag stehen, fügte der Sprecher hinzu. Der Attentäter Abdul Rachman stammte nach Angaben der afghanischen Agentur AIP aus der südafghanischen Provinz Helmand. Er war demnach seit kurzem in der Provinzverwaltung von Gouverneur Gul Agha angestellt, der bei dem Anschlag am Donnerstag leicht verletzt wurde. Rachman wurde nach den Worten eines BBC-Reporters von US-Spezialeinheiten erschossen, nachdem er auf Karsai gezielt hatte. Neben dem Attentäter wurden auch zwei afghanische Sicherheitskräfte getötet. Laut Pentagon wurde auch einer der US-Leibwächter Karsais verwundet. Stunden vorher waren bei einem Bombenanschlag in Kabul 26 Menschen getötet und 150 verletzt worden. US-Präsident Bush war nach Angaben einer Sprecherin „zutiefst erleichtert“, dass Karsai unversehrt geblieben war. UN-Generalsekretär Annan mahnte zu verstärkten Anstrengungen für Sicherheit und Stabilität in Afghanistan.

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