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Leben ist Lindenstraße

Theater zum Westlichen Stadthirschen spielt im Schoß der Familie

Theater zum Westlichen Stadthirschen mit „Jetzt“ an der Probebühne der Schaubühne, Cuvrystraße 7. Premiere am Dienstag um 20 Uhr. Vorstellungen mittwochs bis samstags bis 5. Oktober. Eintritt 13/8 €

Beim Theater waren die alten Griechen dem Purismus zugeneigt: Auf der Bühne predigten sie die Einheit von Ort, Handlung und Zeit. Vorgaben, die man ja auch mal als Passepartout für das durchlaufende Alltagsleben nehmen könnte, einfach um zu schauen, was dann in diesem Ausschnitt so hängen bleibt. Das Prinzip Lindenstraße. Die Geschichtsschreibung des eher unspektakulär Vertrauten, wo die Griechen noch immer gleich den Götterhimmel mit seinem ganzen Zorn auf das Menschengeschlecht in ihre Tragödien packten. Aber die Götter grollen nicht mehr, deswegen muss man sich seine Höllen schon selbst schaffen, und am besten macht man das im Schoß der Familie. Dem Sammelbecken mit der alltäglichen Situationskomik, den Banalitäten des Alltags, den Wirklichkeiten in den familiären Banden und den Fluchtträumen daraus, mit denen das Theater zum Westlichen Stadthirschen dann auf der Bühne die mentale Physiognomie einer Mittelstandsfamilie plastisch werden lassen möchte. Wobei an den Rändern der Sprache immer eine schwebende Beunruhigung spürbar wird. Das alles in „Jetzt“. Familiengeschichten wie bei dir, wie bei mir. Nach einem Roman des Londoner Autors Gabriel Josipovici.

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