: Angst vor dem Jahrestag
US-Luftwaffe nimmt 24-Stunden-Patrouillen über Städte wieder auf. Al-Qaida plante angeblich Attentate auf AKWs
WASHINGTON/BAGDAD ap/afp/rtr Kurz vor dem 11. September haben US-Militärflugzeuge ihre 24-Stunden-Patrouillen über New York und Washington wieder aufgenommen. Dies teilte eine Sprecherin des Pentagons am Wochenende mit. Das US-Verteidigungsministerium hatte die Flüge rund um die Uhr nach den Terroranschlägen angeordnet. Nach dem Ende der Patrouillen im Frühjahr wurden sie immer dann wieder aufgenommen, wenn Terrordrohungen bei den Behörden eingingen.
Laut der britischen Zeitung Sunday Times wollte die Terrororganisation al-Qaida ursprünglich Atomanlagen in den USA angreifen. Dies schrieb Josri Foda vom katarischen TV-Sender El Dschasira unter Berufung auf ein Interview mit zwei Al-Qaida-Mitgliedern. Die Angriffe hätten so viele Menschen wie möglich töten sollen, um den USA auf eigenem Boden einen „großen Schlag“ zu versetzen, so Foda. Al-Qaida habe sich gegen eine solche Operation entschieden, aus Furcht, der Anschlag könne „außer Kontrolle geraten“, sagten die Al-Qaida-Mitglieder dem Journalisten. Für die Zukunft wollten sie eine Umsetzung der Pläne aber nicht ausschließen.
Nach Angaben des Spiegels soll der in den USA unter Terrorismusverdacht verhaftete 39-Jährige Safiola L. aus Hamburg einige Zeit zusammen mit dem Todespiloten Mohammed Atta in einem Studentenwohnheim gelebt haben. Außerdem hatte er enge Kontakte zu dem in Syrien inhaftierten und ebenfalls unter Terrorverdacht stehenden Mohammed Haydar Zammar.
Iran wirft den USA vor,an der iranisch-afghanischen Grenze mit „Terroristen“ zusammenzuarbeiten. Washington handle damit gegen die Interessen Teherans, so Irans Außenminister Kamal Charrasi gestern. Es zeige zudem, dass es den USA in ihrem Kampf gegen den Terrorismus an Ernsthaftigkeit mangele.
Unterdessen hat der Exleiter der UNO-Rüstungsinspektionen im Irak, Scott Ritter, das Land eindringlich aufgefordert, weitere Waffenkontrollen zuzulassen. Der US-Bürger sagte gestern im irakischen Parlament, Bagdad habe zwar berechtigte Vorbehalte gegenüber einer Wiederaufnahme der UN-Waffeninspektionen. „Aber ich weiß auch, dass die gegenwärtige Krise nicht friedlich überwunden werden wird, wenn Irak ihrer Rückkehr nicht zustimmt.“
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